AW: Inflation
Kurzer Kommentar zu dem Streitgespräch:
Friedhelm Busch hofft und glaubt halt, dass die Notenbanken das Ruder mittels hohen Notenbankzinsen noch herumreißen können...obwohl er zu gibt, dass in solch einem Fall noch schwere Zeiten auf uns zukommen werden.
Interessant fand ich auch, dass bei dem kurzen Dialog lediglich die Billionen der globalen Konjunkturprogramme angesprochen wurden, während der viel entscheidendere und höhere Posten der Derivate – Schulden noch gar nicht dabei berücksichtigt wurde.
Was auch noch einer Korrektur bedarf:
F. Busch hat großes Vertrauen in das verantwortungsvolle Vorgehen der EZB, aber in diesem Horror-Szenario spielt sie leider eine sehr unwichtige und lediglich drittrangige Rolle.
Der Euro ist bekanntlich zu achtzig Prozent mit Dollars unterlegt, insofern kommt der FED die Hauptrolle zu. Noch verhält sich die EZB zur FED aufgrund der Währungs - Machtverhältnisse leider wie der DAX zum Dow Jones auf Börsen – Ebene: folgsam und flankierend.
Jede zusätzliche Woche der weltweit niedrigen Notenbankenzinsen vermindert
die Wahrscheinlichkeit des Gegenlenkens...
Die entscheidende Frage ist nun:
Was passiert, wenn der Finanzmarkt von nun an mehr kontrolliert wird - wie auf dem G-20-Gipfel beschlossen wurde - und ein Teil der bisher täglichen fünf bis sechs Billionen Dollar des Devisen – und Derivate – Marktes sich in den noch verbleibenden ca. 26 Milliarden – Dollar Markt ergießt, und gesetzt, dass aufgrund der Insolvenzgefahr vieler Firmen u n d Staaten sowohl die Aktien als auch die Staatsanleihen diskreditiert sind ... dann werden wir im Rohstoff - Markt noch gigantische Preisberge erleben, die in der Folge die Inflation wie einen Flächenbrand weltweit verbreiten...
Geldvermögen und Schulden bilden die zwei Seiten einer Medaille.
Wenn die Löschtaste betätigt wird, verliert der eine seine Schulden und der andere sein Geldvermögen.
(Das erfreut beispielsweise die großen Lebensversicherer, Pensionskassen, Kapitalgesellschaften etc. nicht...)
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