AW: Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-
Hallo Kultus M,
dieser Text von Dir ist sehr herausfordernd. Ich bin z.Z. etwas zu kraftlos für das Schreiben großer Fundamentaltexte, aber hierfür will ich wenigstens ein paar Anmerkungen versuchen:
Du verstehst Globalisierung mMn nicht richtig:
Globalisierung ist gerade nicht im Sinne einer Welt-Zentralregierung zu verstehen. Globalisierung (oder besser: globalisierte Wirtschaft) ist ein Prozess, der durch jede zentralistische Bestrebung abgewürgt wird.
Globalisierung ist weltweite, von Protektionismen befreite Wirtschaftstätigkeit - und somit die Quelle von Fortschritt und Wohlstand schlechthin - finde ich.
Die 20 Mrd. Menschen werden niemals auch nur annähernd erreicht werden. Diese Ziffer wird umso deutlicher unterschritten werden, je mehr Länder der Erde vom Kapitalismus und der politischen Demokratie erfasst werden. Denn: In allen Demokratien (sogar in nichtdemokratischen, aber "westinfizierten" Gebieten) sinken die Geburtenraten seit Jahrzehnten. Aus dem Gedächtnis:
In Bangladesh waren es wohl noch in den 70ern um die 5 Kinder pro Frau, heute liegen sie dort knapp über 2 (genauer nachschauen, wenn Du willst, bei www.gapminder.org ).
Was das "Helfersyndrom" betrifft, hast Du Recht, wenn Du über die gegenwärtige Praxis der "Entwicklungshilfe" sprichst.
Es gibt aber die Möglichkeit, bei den Elenden dieser Welt Schritte zu unternehmen, die deren Eigenkräfte fördern und herausfordern.
Hierzu vielleicht das Werk des Nobelpreisträgers Muhammed Yunus, der in Bangladesh das System des "Microbanking" eingeführt hat:
Da werden bettelarmen Leuten, die stets in der ökonomischen Abhängigkeit von Geldwucherern waren, zinsbillige Mikrokredite gewährt, damit sie eine unabhängige Existenz aufbauen können - sehr erfolgreich!
LG, pispezi 