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Möglicherweise ist der "unterdrückte Schatten" aber auch nur ein mittlerweile überflüssiges Relikt aus früheren, fraglos gewalttätigeren Zeiten.

In einer von Gewalt geprägten Zeit, zu Beginn der Landwirtschaft z.B., kann es überlebensnotwendig gewesen sein, diesen Schatten herauslassen zu können, um im Kampf der Sieger zu bleiben.


Welches gesellschaftliche Verhalten als "normal" gilt und welches nicht, das entscheidet jede Zeit und jede Gesellschaft für sich selbst. Für einen Durchnittsbürger des Biedermeier oder der viktorianischen Zeit wären wir wahrscheinlich "gottlos", lebten "in Sünde", ja "in Sodom und Ghomorra" - während wir es als unethisch ansehen, wie sie damals ihre Kinder mit dem Rohrstock verdroschen haben.


Siegmund Freud und C.G. Jung waren in ihrer Zeit sicher Außenseiter, aber auch sie waren Menschen ihrer Zeit. Einige ihrer Aussagen, insbesondere zur Deutung ganzer Kulturen und Gesellschaften aus psychoanalytischer Sicht würde man heute sicher verneinen oder relativieren. Das grundsätzliche Problem, das ich mit psychoanalytischen Aussagen habe, das ist ihre mangelnde Beweisbarkeit. Moderne Methoden, bildgebende Diagnostik etwa, haben zwar inzwischen nahegelegt, dass sie mit manchen Aussagen wahrscheinlich intuitiv richtig lagen. Aber sicher nicht mit allen Aussagen, zumal es sich im Wesentlichen um reine Postulate handelt.


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