Hallo
Mir sind ein paar Einfälle eingefallen, unsortiert und zusamenhanglos, vielleicht auch belanglos.
Im Grunde ist das der Ansatz jeder Religion. Das Göttliche und die göttliche Schöpfung. Oder nicht?
Spontan fielen mir zu diesem Thema zwei Dinge ein: Buddhismus und Hermann Hesse "Die Einheit hinter den Gegensätzen".
Der Mensch ist doch nach außen klar abgegrenzt, also räumlich gesehen. Jedes Ich ist mit einer Haut überzogen. Auch wenn diese Haut verletzt ist, strömt das Ich nicht frei heraus. Ganz im Gegenteil, es schließt die Wunde wieder. Diese Erfahrung macht jeder Mensch. Mit ihr als Ausgangspunkt läßt sich alles prima voneinander abgrenzen.
Ist diese Unterscheidung zwischen dem Einen und der Vielfalt in unserer Sprache überhaupt darstellbar? Unsere Sprache kennt auch Subjekt und Objekt, sie verbindet beide durch das Prädikat. Unsere Sprache betont also die Beziehungen/Wechselwirkungen zwischen den Dingen aber trennt zwischen dem Subjekt/Ich/aktiv Handelnden und dem Objekt/passiv/üver-sich-ergehen-Lassenden. Da hilft nur das Passiv, um wenigstens das Ich ein wenig zurückzunehmen. Nicht: Ich gehe in das Haus. Sondern: Das Haus nimmt mich auf.
Interessant ist da der Blick auf fundamental andere Sprachen. Kann jemand eine?
Ich bin ein Baum. Ich bin die Sonne und das Meer. Ich bin die Mahlzeit am Anfang und am Ende. Ich bin das Dazwischen. Ich bin Alles und Nichts. Denn Alles ist Nichts.
Mir scheint, der moderne Mensch begreift sich nicht mehr als Teil der Natur, sondern versucht mit allen Mitteln, sich und die Natur voneinander zu trennen. Das kommt dabei raus, wenn man das Ganze aus dem Auge verliert. Am Ende wird sich zeigen, wer ohne wen kann.
Gruß
Gagnrad