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Die Schönheit der Regenten

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AW: Die Schönheit der Regenten

Grace möchte bei James Stewart übernachten
(das Fenster zum Hof)
sie hat hierfür extra gepackt
eine Handtasche im Kindergarten-Format voll
 
AW: Die Schönheit der Regenten

Doch ich denke, Schönheit kommt von innen. Auch wenn es Menschen sind, die böses bewirken, so meine ich dennoch, dass es in ihnen etwas gibt, das diese Schönheit verursacht.
Das Schönheit mit einem Amt zunehmen kann, hängt meines Erachtens damit zusammen, dass Schönheit von unserer Betrachtung abhängt. So erscheint auch derselbe Mann mit Anzug und Krawatte schöner, als zerlumpt und dreckig. Das liegt aber an unserer Betrachtung. Weil wir mit einem Mann in Anzug Erfolg assoziieren, und mit Erfolg Macht und mit Macht Stärke und einen guten Beschützer. Das macht den Mann anziehend.

Was die Schönheit mancher "Bösewichte" anbelangt, so haben sie oft durch dieses so genannte "böse sein" eine Stellung in ihrem Leben erreicht, von der aus sie attraktiver wirken, weil wir sie anders betrachten.
Andererseits aber verstecken sich in diesen "Bösewichten" oftmals auch charakterliche Stärke, wie Durchsetzungsvermögen, Ausdauer, Standhaftigkeit,...

Oftmals sieht man aber auch, dass diese "Bösewichte" im Privatleben sehr liebevolle Menschen seien können, wobei sie im Beruf eiskalt sind.
 
AW: Die Schönheit der Regenten

Also doch, Benjamin, die "schönen Bösewichter" schaffen auch heute, was Baudelaire einst besang:

La beauté

Je suis belle, ô mortels ! comme un rêve de pierre,
Et mon sein, où chacun s'est meurtri tour à tour,
Est fait pour inspirer au poète un amour
Eternel et muet ainsi que la matière.

Je trône dans l'azur comme un sphinx incompris ;
J'unis un coeur de neige à la blancheur des cygnes ;
Je hais le mouvement qui déplace les lignes,
Et jamais je ne pleure et jamais je ne ris.

Les poètes, devant mes grandes attitudes,
Que j'ai l'air d'emprunter aux plus fiers monuments,
Consumeront leurs jours en d'austères études ;

Car j'ai, pour fasciner ces dociles amants,
De purs miroirs qui font toutes choses plus belles :
Mes yeux, mes larges yeux aux clartés éternelles !


deutsch von Stefan George:

Ihr menschen · ich bin schön · ein traum von stein!
Mein busen der zu blutigen küssen treibt:
Dem dichter flösst er eine liebe ein
Die stumm ist wie der stoff und ewig bleibt.
Ich bin die sfinx die keiner noch erfasst ·
Die herz von schnee und schwanenkleid vereint ·
Die jedes rücken an den linien hasst –
Ich habe nie gelacht und nie geweint.
Die dichter all vor meinem grossen wesen
– An stolzen bauten scheint es abgelesen –
Zerquälen ständig sich in strengen schulen.
Für sie besitz ich · die gefügen buhlen ·
Wo alles schöner spiegelt · eine quelle:
Mein aug · mein weites aug von ewiger helle.

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Die Frage bleibt jedoch: Warum können wir solche Schönheit oft im "rechten", kaum je im "linken" Spektrum beobachten? Obwohl, nach der Lektüre von Georges Übertragung, erübrigt sich diese Frage.

Gruß, Thorsten
 
AW: Die Schönheit der Regenten

Die Frage bleibt jedoch: Warum können wir solche Schönheit oft im "rechten", kaum je im "linken" Spektrum beobachten? Obwohl, nach der Lektüre von Georges Übertragung, erübrigt sich diese Frage.

Barrack Obama ist doch wohl eher dem linken als dem rechten Spektrum zuzuordnen (jedenfalls für US-Verhältnisse, wo er von seinen Gegnern teilweise sogar als "Kommunist" geschmäht wird). Al Gore sieht ebenfalls sehr attraktiv aus.
Andere Schöne und Linke waren Che Guevara und der jüngere Fidel Castro.
Weitere Männer fallen mir aber tatsächlich nicht ein. Eine ausgesprochen schöne Linke ist natürlich Sahra Wagenknecht.
Die im Eingangsbeitrag unter "schön" eingeordneten Herren Berlusconi und Sarkozy sind wohl nur in den Augen des Verfassers schön: mir verursacht allein der Anblick von Berlusconi körperliches Unbehagen (vulgo Brechreiz), während Sarkozy mit seinen napoleonischen Kapriolen zwischen peinlich und amüsant herüberkommt.

Und wenn wir schon vom Aussehen der Politiker reden:
Ganz interessant ist die Tatsache, dass unter den Regenten überproportional viele Männer mit vollem Haupthaar zu finden sind, obwohl doch weit mehr als die Hälfte der Männer von Glatzenbildung betroffen sind.
Kein einziger Präsident der USA war jemals Glatzenträger, außer Rudy Giuliani fällt mir noch nicht mal ein einziger Präsidentschaftskandidat ein.
Was sagt uns das? Ich hab keine Ahnung.:confused:
 
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AW: Die Schönheit der Regenten

Keineswegs seh ich das als Witz, Virgo.

Der Wähler oder Anhänger legt auf Inhalte Wert, die jedem Menschen, der vom Denken nicht per Attest freigestellt wurde, die Haare aufstellt.

Frank Walter Steinmeier, der Kanzlerkandidat der SPD (Deutsche Partei) wird mit seiner jetzigen Optik und energielosen Sprechweise m.E. keine Chance auf eine Regentschaft haben. Das Gesicht ist zugegebenermaßen markant, aber man wird ihn nicht wählen. Die Frauen nicht, die Männer nicht. Für die ist er kein optisches Vorbild, aber wer bleibt dann noch. Ein SPD-Mitglied?

Brille, Scheitel, Haarfarbe und Sprachmodulation bedürfen einer gewissen wahlkampftaktischen Bearbeitung.

Die Frage scheint, worin besteht für den Wahlbürger der Unterschied zwischen einer gefärbten Haarfarbe und einem gefärbten Wahlversprechen (siehe Mehrwertsteuererhöhung Deutschland). Es wird ihm egal sein, er wird die Hoffnung konsumieren und den Gegenstand austauschen, wie seine Enttäuschung. Konsumieren. Er wird sogar dieses „es wird sich sowieso nichts ändern“ konsumieren und dann eins der beiden Übel wählen. Wie war das noch. Du willst groß werden? Du willst wachsen? Du willst dich verzehnfachen, verhundertfachen? Suche Nullen! (ausgeliehen von F. Nietzsche)

Bernd
 
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