Klingt ein bisschen so als gäbe es dafür eine Bedienungsanleitung...
Dass bestimmte Süchte unter Menschen mit relativ wenig Macht und Geld weit weniger vorkommen sollen, halte ich doch für eine viel zu vage Aussage, als dass darauf ein gesellschaftlicher Wandel aufgebaut werden könnte. Ich meine, wenn du die Gesellschaft heute ändern könntest, was würdest du mit den Süchtigen tun?
Nein, das denke ich nicht. Ich denke, dass unsere Gesellschaft, insbesondere die Breite der Masse, unserem Gesellschaftsystem bereits entwachsen ist und wir nur noch die Gelegenheit brauchen, die Papiere daran anzupassen.
Wann? Nach einem Wandel? Wieso den Wandel abwarten? Das Selbstbewusstsein muss sich zuerst entwickeln. Ohne Selbstbewusstsein würde man den Vollzug des Wandels ja nicht bemerken. Wer würde Einem bescheid sagen?
Verantwortung kann man nicht abgeben. Man mag sie durch "Nicht-Denken" leugnen, aber etwas zu leugnen, führt ja nicht dazu, dass es weg ist. Man prokrastiniert nur.
Natürlich sind die Einstellung und die Motivation eines Menschen ganz entscheidend. Das denke ich auch. Deshalb kann man meiner Meinung nach auch nicht über einen Kamm scheren und sagen, dass beispielsweise alle Politiker und Reichen ein Hindernis für einen gesellschaftlichen Wandel wären oder sind. Denn abhängig von ihrem Denken besteht durchaus die Möglichkeit, dass einzelne von ihnen eher eine größere Hilfe wären als einzelne derer mit relativ wenig Macht und Geld. Es kommt nicht auf das Materielle an und ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es nicht hilfreich wäre, materielle Werte negativ zu belegen.
Das macht doch keinen Sinn. Natürlich braucht man gerade dann Hoffnung, wenn man verstanden hat, dass es individuelle Unterschiede bei den Einstellungen der Menschen gibt.