• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Also eigentlich bin ich inzwischen schon irgendwie auf alle diese Fragen eingegangen - bezüglich meiner Sichtweise des Ganzen.


 Man trägt als Individuum eine Verantwortung für das eigene Leben. Als Glied eines Kollektivs trägt man, über die Verantwortung für das eigene Leben hinaus, Verantwortung für weitere Glieder, also Individuen, in der Bibel sehr schön als Nächste bezeichnet. Man hat keine Verantwortung für das Kollektiv als solches. Ein Kollektiv ist ein Kollektiv. Es ist eine Ansammlung von Verantwortungen. Auf den einzelnen Menschen kommt es an.

Ich gehöre wohl zu der Sorte Menschen, die nicht suchen, wenn es denn so eine Sorte gibt.


 Ja, Zustände - und das Leben ist eine Bezeichnung für einen Zustand - tun selbst nichts. Es sei denn, man personifiziert den Zustand aus Spaß an der Freude, was aber keinen Sinn macht. Woher Gesetzmäßigkeiten des Lebens kommen, willst du wissen. Nehmen wir ein banales Beispiel, wie dass jedes Lebewesen altert, also dass Leben vergänglich ist. Das kommt von der Definition her. Das Leben ist wie gesagt, ein definierter Zustand. Für mich ist das trivial. Ich könnte mich nicht in jemanden hineinversetzen, der das Leben nicht intuitiv wahrnimmt.


 Es ist doch so: Naivität ist eine Art Gegenstück zu Entschlossenheit. Ich neige zu Entschlossenheit. Man hat mir schon nachgesagt, ich würde gerne versuchen, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Es gibt Punkte, an denen ich nicht weiter komme. Meine Entschlossenheit treibt mich dann nahezu in die Verzweiflung, weil ich weiß, dass es geht, nur nicht wie. An diesen Punkten brauche ich Naivität, um meine Fokussiertheit auf einen bestimmten Weg zu lockern, um trotzdem weiter zu kommen, wenn auch nicht auf der geplanten Route.

Dass ich mich nach Unbekümmertheit sehne, ist richtig. Das tue ich schon sehr lange. Die Sehnsucht hält das Level, glaube ich, relativ stabil - ich werde mit der Zeit nicht weniger unbekümmert. Es ist da wohl so, wie ein Kollege sagt: an Herausforderungen wächst man. Da wächst auch die Unbekümmertheit mit. Wenn ich so darüber nachdenke, dann denke ich schon, dass meine grundtrübe Stimmung zwar geblieben ist, meine Unbekümmertheit im Verhältnis aber gewachsen ist. Mit fast 30 habe ich jetzt eine wesentlich stabilere Hoffnung auf das Hervortreten der Menschlichkeit in der Menschheit als vor 20 Jahren. Jetzt beneide ich auch nicht mehr Mitmenschen, die sich ihre Lebensführung vermeintlich aussuchen können.


Zurück
Oben