AW: Die Rekonfiguration oder das Einschwingen in die Ganzheit.
Für jene naiven Realisten, Pragmatiker, Rationalisten, Relativisten usw. hat dieses Thema wohl eher mit Esoterik zu tun. Der kontemplative Weg, also durch Transzendenz, Meditation, Spiritualität, Schamanismus, Psychedelik usw. wird in der nach-metaphysischen Philosophie Europas, also nach Hegel und auch in der pragmatischen amerikanischen Philosophie verleugnet.
Bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise Karl Jaspers und Ken Wilbert werden metaphysische Aussagen zur Philosophie vermieden. Ludwig Wittgenstein hat mit der sprachphilosophischen Wende, Dinge zum schweigen verurteilt, über die man nicht reden kann. Ein Fachphilosoph der zum Thema Liebe vorträgt ist heute genauso belächelt, wie jemand der über Metaphysik referiert.
Leszek Kolakowsik schreibt vom "metaphysischen Horror", Habermas von "fehlenden Gültigkeitsanspruch" und Richard Rorty zähl jene Bereiche zur Literatur und trennt dies somit von der philosophischen Disziplin.
Wie dem auch sei - der Begriffsrealismus interessiert mich eher nicht. Ich fühle mich dann doch eher von der östlichen Philosophie der Ganzheit angesprochen und glaube an ein über der normalen Wirklichkeit hinausgehendes Erleben. Weil ich die Einwände aus der Philosophie und Psychologie kenne, weiß ich auch um den Effekt der Selbsttäuschung, den Selbstbetrug, den "Barnum-Effekt" usw. und mir fällt es deshalb um so schwerer, über meine eigenen Erlebnisse zu berichten. Einerseits ist der zeitliche Abstand recht groß und damit kommt ein Zweifel wieder auf, der eben jenen Einwänden eine Basis bietet, die ich nicht verleugnen möchte, anderseits sind die Worte und Begriffe teil kontaminiert, sodass es sprachlich eben nicht einfach ist über jene Erlebnisse zu bereichten, ohne dass ich mir beim Schreiben schon lächerlich vorkomme.
Nur so viel:
Seit einigen Jahren feiere ich zu den Sonnenwenden verschiedene Riten, mal mit Schamanen, mal mit Mystikern, mal allein und die Sommersonnenwende steht ja nun kurz bevor, sodass ich hoffe, dass ich ein kontemplatives Erleben wiederholen kann, um direkt im Anschluss daran die noch frischen Erfahrungen in sprachliche Muster zu übertragen.
Lieben Gruß
Axl