"Kultur ist Diktatur." ist von irgendwem, keine Ahnung, habs mir nicht gemerkt.
"Kultur ist Diktatur." ist nicht extremistisch, sondern kritisch.
Kritisieren ist legitim. Kultur darf hinterfragt werden.
Es kommt — wie bei allem — darauf an, wer was weswegen ein/fordert/fördert. Die Intention. Manchmal auch nur eine Intuition: denn sie wissen nicht was sie tun. bzw: denn sie sind sich nicht bewusst was sie machen. Das ist dann meist auch der Vorwurf. Jedoch muss unbewusstes Machen nicht zwangsläufig falsch sein. Es ist nur etwas anderes, wenn es bewusst gemacht wird, sowohl im negativen als auch positiven Sinn.
Das Loslassen von Identität in Form von Kultur ist eine Wendung weg vom Körperlichen hin zum Geistigen. Das ist durchaus zu beobachten, jedoch eher vage. Einige bekommen jedoch schon da Existenzängste, Verlustängste, dass ein/ihr Eigentum/Identität (Körper) nicht nur verloren gehen könnte, sondern eben keine Aufmerksamkeit mehr bekommt und somit bedeutungslos wird. Die Angst davor, dass das was sie machen (das Körperliche anbeten) bedeutungslos wird, an Bedeutung verliert, verloren geht, und somit auch sie den Sinn verlieren und sich selbst verlieren. Tja, was soll dazu gesagt werden. Pech gehabt. Die Zeit des Körperlichen ist vorbei. Allerdings dann doch nicht wirklich und wahrscheinlich nie. Jedoch die Angst versetzt einige in Schrecken.
Etwas anders verhält es sich mit Enteignung, wenn diese nur eine Umverteilung von Vielen zu Wenigen ist. Da kann es durchaus sein, dass die Wenigen die Vielen dazu verführen oder austricksen vom Eigentum (Körper) loszulassen, um sich dieses anzueignen. Falsch ist auch hier wie allgemein: Etwas von andern fordern, das selbst nicht gemacht wird. Falsch: Dein Eigentum NEIN. Mein Eigentum JA.
Vorsicht ist geboten. Denn es geht im Grunde nicht ums Enteignen, sondern ums Verantwortung übernehmen, eben auch über Eigentum. Verantwortungsbewusst mit Eigentum umgehen im Sinne des Gemeinwohls und nicht des Eigenwohls. Dazu ist keine Ideologie notwendig, sondern Verantwortung.