• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Die neue Lust an Philosophie

Timirjasevez

New Member
Registriert
14. Oktober 2010
Beiträge
2.060
...titelte DIE ZEIT 4/2011 von gestern und überschrieb die ersten drei Seiten ihren Feuilletons mit "Die Macht der Philospohie".
Neben einem Interview mit Martha Nussbaum fanden sich darin Aufsätze vom Martin Seel, Christian Schüle, Thomas Assheuer und Jens Jessen.
Letzterer überschrieb seinen Artikel mit "Staunen ist der Anfang", er erörterte darin u. a. das Spannungsverhältnis Philosophie - Politik - Alltag und beschrieb m. E. auch ein Problem, mit dem das Denkforum umzugehen hat:
Ihre Antwort [die der Philosophen] bringt den Gegenstand der Frage zum Verschwinden oder beleidigt den Fragesteller.
Ist es nicht auch im Denkforum so, dass viele Themen fast zwangsläufig früher oder später in eine Seins- und Sinn-Diskussion philosophischer Natur einmünden und damit auch die letzte Praktikabilität einbüßen?
Und
Denn dies ist eine weitere Quelle für die Enttäuschung des Laien: das Philosophen sich immer schon auf vorangegeangene Philosophie beziehen, dass sie Irrtümer korrigieren wollen oder umgekehrt etwas lange für irrig Gehaltenes wieder rehabilitieren.
Ich bin ein Laie. Daher hätte ich gern eines der (neun) Werke nicht nur gelesen sondern auch erworben, welche unter "Einführungen in die Philosophie" auf Seite 43 unten rechts genannt werden. Vielleicht kann ein Philosoph unter den Zeitungslesern und Nutzern des Forums eine Empfehlung aussprechen?:)
 
Werbung:
AW: Die neue Lust an Philosophie

Hi Timirjasevez.

Mit Einführungen ist das immer so eine Sache.
Vielleicht einfach irgendwas Leichtverdauliches kaufen und dann schauen, in welche Richtung es Dich zieht, der Rest erledigt sich dann zumeist von selbst, d.h. an Anregungen wird es nicht mangeln, Du kannst dann gleich mit echten Philosophen oder Themen beginnen, die Dich interessieren.
Richtig ist aber, dass Philosophie in dem Sinne keine Antworten gibt, Philosophie reflektiert.
Das heißt aber wiederum nicht, dass man zu keinerlei Ergebnissen kommt, sondern dass es Ergebnisse aus dieser und aus jener Sicht gibt.
Philosophie sorgt im Grunde dafür, dass man methodisch richtig denkt, was mehr ist, als es zunächst klingt, aber der Gang des Denkens wird von den zugrundegelegten Prämissen bestimmt und die sind eher privater Natur. Freilich kann man die Konsistenz der Prämissen bei der Beschäftigung mit der Ph. Besser erkennen, aber unterm Strich ist die Philosophie schon eine geile Sache, die die Mühen lohnt, auch wenn sich am Ende oft herausstellt, dass sicher und selbstverständlich benutzte Begriffe wie „Wahrheit“, „Realität“ usw. viel mehr auf Sand gebaut sind, als man glauben möchte.
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Hallo !

Nach kurzem Googeln stellte ich fest, dass die Philosophie - neben der Mathematik und der Astrologie - als die
Mutter aller Wissenschaften
angesehen wird.

Ich neige - obwohl nur Hobby-Philosoph (ohne Studium) - auch zu Philosophie und gehöre zu den Menschen, die ihre Mutter aus ihrem Leben nicht ausklammern wollen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Hallo !

Nach kurzem Googeln stellte ich fest, dass die Philosophie - neben der Mathematik und der Astrologie - als die
Mutter aller Wissenschaften
angesehen wird.

Ich neige - obwohl nur Hobby-Philosoph (ohne Studium) - auch zu Philosophie und gehöre zu den Menschen, die ihre Mutter aus ihrem Leben nicht ausklammern wollen.

Liebe Grüße

Zeili
Na ja, wer klammert schon seine Mutter aus seinem Leben aus? Und hoffentlich gibt es da Unterschiede zwischen den Müttern!:)
Im übrigen startet das erwähnte Feuilleton wie folgt:
Die Philosphie ist ein junges Unternehmen der Menschheit, sie ist erst 2.500 Jahre alt.
:D
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Wie alt das Wort Philosophie ist, weiß ich nicht aber die Liebe zum Denken ist sicherlich viel älter.

Bestimmt haben schon manche meiner Vorfahren vor einer Million Jahren lieber sitzend, liegend oder lustwandelnd gedacht und sich an ihren Gedanken erfreut, anstatt sich ganz praktisch ins Getümmel unreflektierter Handlungen zu stürzen. :lachen:
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Wie alt das Wort Philosophie ist, weiß ich nicht aber die Liebe zum Denken ist sicherlich viel älter.

Bestimmt haben schon manche meiner Vorfahren vor einer Million Jahren lieber sitzend, liegend oder lustwandelnd gedacht und sich an ihren Gedanken erfreut, anstatt sich ganz praktisch ins Getümmel unreflektierter Handlungen zu stürzen. :lachen:

Das vermute ich für diese Vorfahren eher weniger.:D
Die hatten bestimmt ganz elementare praktische Sorgen.:)
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Gegenüber philosophischer Sekundärliteratur bin ich in der Regel auch eher skeptisch, vor allem, wenn sie von Universitätsprofessoren geschrieben wurde.

Dennoch gibt es m.E. diskutable Einleitungen wie z.B.
Karl Jaspers, Einführung in die Philosophie (12 Radiovorträge) oder
ders., Die großen Philosophen
oder mehr auf sein eigenes Werk bezogen
Ernst Bloch, Tübinger Einleitung in die Philosophie
und lesbar sind vor allem die Werke der
Hannah Arendt, Vita activa
dies., Das Denken - das Wollen
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Das vermute ich für diese Vorfahren eher weniger.:D
Die hatten bestimmt ganz elementare praktische Sorgen.:)

Deine Vermutung in Ehren, doch ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Zeit unserer Vorfahren nur angefüllt mit Not war, so daß sie keine Zeit zum Denken mehr hatten. Ganz im Gegenteil, denen fehlten die heute so bedeutenden Instrumente des Zeitdiebstahls und deshalb hatten sie vermutlich mehr Zeit zum Spielen.
 
Werbung:
AW: Die neue Lust an Philosophie

Deine Vermutung in Ehren, doch ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Zeit unserer Vorfahren nur angefüllt mit Not war, so daß sie keine Zeit zum Denken mehr hatten. Ganz im Gegenteil, denen fehlten die heute so bedeutenden Instrumente des Zeitdiebstahls und deshalb hatten sie vermutlich mehr Zeit zum Spielen.

Gedacht haben sie ganz sicher viel, denken war sicher in, damit es abends was zu beißen gab. Aber ob sie nun philosophiert haben?:dontknow::D
Was ich damit meine, vom Denken allein und gleich recht nicht vom Philosophieren wird man nicht satt.
Und vor einer Million Jahren waren wir noch nicht einmal beim Homo erectus...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben