AW: Die Metapher
Mit diesem Thema – ich sagte es ja von Anfang an, bewege ich mich auf einem Boden der mir zwar vertraut ist (man verwendet ja oft und manchmal sogar nicht ganz bewusst Metaphern) - aber über dessen Beschaffenheit so rein theoretisch ich nie nachgedacht habe.
Wenn man nun diesen Begriff versucht zu definieren, betrachtet man auch andere verwandte Begriffe um eben wie in diesem Falle die Metapher davon abzugrenzen.
Was du uns da erzählst Metuzalem, ist ja kein Begriff der konzentriert und meist bildhaft oder sich auf etwas Konkretem beziehend zum Vergleich herangezogen wird und in uns Assoziationen erweckt. Dafür müsste ein solcher metaphorischer Begriff durch mehrere Eigenschaften die man mit ihm verbindet, den Kern, die Essenz einer Sache treffen.
Ich denke eher, dass deine Geschichte irgendwie als Parabel dienen sollte – aber meines Erachtens müsste dann der Sinn einer solchen Erzählung sehr viel deutlicher für einem größeren Kreis sein.
Mir ist, ehrlich gesagt der Sinn nicht ganz klar – aber eine Metapher ist keineswegs eine Geschichte.
Zurück aber zur Metapher: in jedem Fall wird sie die Suggestivkraft einer Aussage verstärken – weil wir damit Bildhaftes assoziieren und Bilder als eine zweite Ausdrucksweise neben dem Verbalen dessen Botschaft verstärken. Damit ist auch das Wesentliche erreicht – die Übertragung dessen was gemeint ist.
Wie diese Übertragung stattfindet ist sehr wichtig um Metapher von Metonymie* oder Synekdoche* zu unterscheiden. (Siehe die Erklärungen der Begriffe weiter unten.)
Was ist das Wesentliche bei der Metapher, wieso wird dadurch eine Aussage verstärkt? Weil das Bild oder der Begriff welcher uns präsentiert wird, an und für sich schon mit Konzepten verbunden wird, assoziiert wird, die wir nun auch auf dem Begriff übertragen für dem die Metapher verwendet wurde.
Besteht diese Ähnlichkeit tatsächlich? In manchen Punkten schon – aber es werden nun neue Aspekte auf dem Ursprungsbegriff übertragen – und das ist auch der Zweck der Metapher.
[BJoan[/B] ich würde vielleicht eher sagen, dass sich die Propaganda der Metapher bedient, nicht dass sie wie du es sagst:
Ich denke, dass die Propaganda sich zusätzlich auch anderer Mittel bedient.
Gruß in die kleine Runde
Miriam
*kurze Erläuterung der Begriffe:
Während die Beziehung zwischen dem wörtlich Gesagten und dem übertragen Gemeinten bei der Metapher auf einer Beziehung der sachlichen Ähnlichkeit beruht (Heulen des Windes), und während sie bei der Synekdoche eine Beziehung zwischen dem Besonderen und dem Allgemeinen ist (sein Brot verdienen), besteht sie bei der Metonymie in einer Beziehung der Kontiguität, das heißt der Nachbarschaft oder realen sachlichen Zusammengehörigkeit ('proximitas').
(aus Wikipedia)