AW: Die Lüge bei MARX
Es ist völlig verständlich, dass sich die Kritik der Nachgeborenen an Karl Marx vor allem heftig an seiner Ideologie- und Staatstheorie, seiner Geschichtsphilosophie und seiner Dialektik entzündete. Gerade hier waren seine Ideen und Texte offen, entstanden sie doch auch in der polemischen Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen seiner Zeit, manchmal gar in tagesaktuellen Auseinandersetzungen. Das entwertet sie aber nicht, sondern ruft geradezu nach dem Grundgedanken in den Schriften von Marx, den Friedrich Engels wie folgt definiert (übrigens unter Bezug auf Hegel
):
Hinter diesen Anspruch wollen wir ja wohl nicht zurückfallen. 2010 ist nicht 1888 und gleich recht nicht 1845.
Dagegen steht uns die ökonomische Analyse des Kapitalismus durch Marx relativ geschlossen gegenüber und bis heute kommt eigentlich niemand an "Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie" vorbei. Natürlich ist auch dieses im Kontext der Entwicklung seit Marx zu sehen.
Von welcher Seite (Heidegger, Bloch, Negt, Adorno, Habermas, Rudi Dutschke etc.) man sich jetzt Marx nähert ist ja eigentlich gleich. Hier findet jeder seinen individuellen Ansatz. Da kann man diskutieren.
Will man aber eine historisch-konkrete Aufarbeitung der -ismen nach Marx, auch aus persönlichen Gründen, angefüllt mit Plattidüden betreiben, dann ist der Titel des Threads natürlich bestens dafür geeignet, ich aber nicht interessiert.