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Glück und Gott


Hallo, und herzlichen Dank an Claus, der auf meinen Beitrag so positiv reagiert hat.


Auch Dir, Patrice, möchte ich danken. Durch Deinen Beitrag habe ich einiges dazugelernt oder zumindest aus der Vergessenheit geholt. Dein Zitat

"SCHÖNHEIT (GLÜCK) IST KEIN DING SONDERN EINE BESONDERE ART DES SEHENS" kann ich gut nachempfinden.


Zum Thema GOTT möchte ich folgendes sagen:


Ich bin frei erzogen worden, d.h. meine Mutter war oberflächlich religiös und mein Vater überhaupt nicht. Doch ich habe so wie die meisten Kinder in Österreich am röm.-kath. Religionsunterricht teilgenommen und meistens  zusammen mit meiner Freundin die Hl. Messe am Sonntag besucht.


Mit dem Begriff GOTT konnte ich nicht viel anfangen und die Gottesanbeter, die eifrig am ER-ZIEHEN waren, gingen mir auf die Nerven. Am meisten hasste ich die Ohrenbeichte:"Ich habe, ich habe....ich bin, ich bin...." Und wehe, wenn man eine schwere Sünde vergessen hatte. Wenn du plötzlich stirbst, kommst du in die Hölle! Zwar bin ich schon vor längerer Zeit aus der Kirche ausgetreten, doch die Angst vor der Hölle macht mir heute noch zu schaffen. Nun bin ich seit 10 Jahren mit einem tief religiösen Partner zusammen, der auch von der Hölle spricht. Er glaubt an einen gerechten und strafenden Gott, ich möchte eher an einen gütigen Gott glauben.


Die Wurzeln meiner Ethik sind christlich geblieben. Ich bemühe mich den 10 Geboten gerecht zu werden bis auf das Gebot DU SOLLST DEN TAG DES HERRN HEILIGEN. Nach dem röm.-kath. GLauben ist das eine schwere Sünde. Demnach wäre mir die Hölle sicher. Schauderhaft, nicht wahr?


Dabei finde ich, nachdem ich mich auch mit anderen Religionen auseinandergesetzt habe, dass die christlichen Grundsätze in der Mehrheit die besten sind.  Vor allem aber fehlt im Christentum das aggressive Element (LIEBE DEINE FEINDE.......nicht gut lebbar, aber trotzdem.....), was in anderen wohl vorhanden ist.


Deswegen bezeichne ich mich gern als Christ und bin bestrebt den Gottesbegriff ernst zu nehmen.


Wenn wir von Moral oder Ethik sprechen, müssen wir an unsere christlichen Wurzeln denken. Sie haben mich, uns, geprägt. Von da her kommt unser Gewissen und Wissen, was gut und schlecht ist. Woher denn sonst?


Jeder Mensch, der im christlichen Sinn erzogen wurde, hat diese Wertigkeiten mitbekommen, ober er es zugeben will oder nicht. Die Juden haben sie aus der Thora (Talmud) die Moslems aus dem Koran und die Christen aus der Bibel. Da gibt es große Unterschiede in der Auslegung, was moralisch in Ordnung ist oder nicht.


Seien wir ehrlich, diese ethische Prägung kann man nicht abstreifen wie ein altes Kleidungsstück. Aber es ist schwer, an einen Gott zu glauben, den wir mit unseren menschlichen Sinnen nicht erfassen können.


Ich will an einen Gott glauben und hoffe auf einen gütigen Gott, der mir gewisse Sünden, vor allem die mit dem Fehlen der Kirchenbesuche und einer christlichen  Gemeinschaft, verzeiht, auch wenn es zusätzlich schwer ist, sich ein Leben nach dem Tod vorzustellen.


So gesehen, können ich und viele andere Menschen nie ganz glücklich sein. Aber damit muss man leben. Zum Trost gibt es immer wieder freudvolle Momente oder Stunden, auch kurze Augenblicke des Glücks. Damit muss ich mich (man sich) zufrieden geben. Mehr hat dieses Leben nicht zu bieten.


Aber wie schon Patrice zitiert hat: GLÜCK IST EINE BESONDERE WEISE DES SEHENS. Und das wieder ist ein ewiger Lernprozess.


Auf Wiederschreiben


Eure

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