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Markus Gabriel
Ist die Moderne wirklich ein Vorgang der Entzauberung?
Dienstag, 18. Februar 2014, 18:00 Uhr
Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Spittelauer Lände 3, 1090 Wien
Max Webers Formel von der Entzauberung der Welt hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Dabei wird sie meistens als eine These über die Moderne missverstanden, d.h. als Behauptung, die Moderne sei wesentlich ein Vorgang der Entzauberung. Weber vertritt allerdings eine ganz andere These, nämlich diejenige, dass es sich bei der Selbstbeschreibung moderner Akteure als entzaubert, um eine Form der Illusion handelt. In meinem Vortrag werde ich dies erörtern und für eine Philosophie der Soziologie plädieren, die einen aktualisierten Begriff von „Ideologie“ ins Zentrum rückt. Ideologie ergibt sich dabei nicht als Reibungseffekt von Elementen, die verschiedenen Subsystemen der Gesellschaft angehören. Vielmehr resultiert sie daraus, dass es entweder so etwas wie die Gesellschaft nicht gibt, oder, selbst wenn es sie gäbe, sie aufgrund ihrer Komplexität letztlich immer unbeschreibbar bleibt. Ich werde für eine unbehebbare Intransparenz argumentieren und die Moderne gerade in ihrem illusorischen Windmühlenkampf gegen die Religion als Versuch rekonstruieren, ihren dunklen Rest zu bestreiten.
Markus Gabriel ist Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie an der Universität Bonn. Seine Forschungsinteressen liegen insbesondere im Bereich der Erkenntnistheorie, Metaphysik, Religionsphilosophie und Ästhetik. Von April 2011 bis März 2012 war Markus Gabriel Fellow am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“, anschließend war er bis September 2013 stellvertretender Direktor des Kollegs.
Anmedlung und weitere Details auf: www.iwm.at
Ist die Moderne wirklich ein Vorgang der Entzauberung?
Dienstag, 18. Februar 2014, 18:00 Uhr
Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Spittelauer Lände 3, 1090 Wien
Max Webers Formel von der Entzauberung der Welt hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Dabei wird sie meistens als eine These über die Moderne missverstanden, d.h. als Behauptung, die Moderne sei wesentlich ein Vorgang der Entzauberung. Weber vertritt allerdings eine ganz andere These, nämlich diejenige, dass es sich bei der Selbstbeschreibung moderner Akteure als entzaubert, um eine Form der Illusion handelt. In meinem Vortrag werde ich dies erörtern und für eine Philosophie der Soziologie plädieren, die einen aktualisierten Begriff von „Ideologie“ ins Zentrum rückt. Ideologie ergibt sich dabei nicht als Reibungseffekt von Elementen, die verschiedenen Subsystemen der Gesellschaft angehören. Vielmehr resultiert sie daraus, dass es entweder so etwas wie die Gesellschaft nicht gibt, oder, selbst wenn es sie gäbe, sie aufgrund ihrer Komplexität letztlich immer unbeschreibbar bleibt. Ich werde für eine unbehebbare Intransparenz argumentieren und die Moderne gerade in ihrem illusorischen Windmühlenkampf gegen die Religion als Versuch rekonstruieren, ihren dunklen Rest zu bestreiten.
Markus Gabriel ist Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie an der Universität Bonn. Seine Forschungsinteressen liegen insbesondere im Bereich der Erkenntnistheorie, Metaphysik, Religionsphilosophie und Ästhetik. Von April 2011 bis März 2012 war Markus Gabriel Fellow am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“, anschließend war er bis September 2013 stellvertretender Direktor des Kollegs.
Anmedlung und weitere Details auf: www.iwm.at