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AW: die Burka in Europa


In diesem Faden zeigt es sich mal wieder ganz deutlich.


Das Wort - die Wörter und Wortgruppen - auch ganze Sätze haben Macht. Diese Macht bewirkt etwas. Nur was???

Sie bringt unsere Gefühle hervor und legt einen bestimmten Sinn und deren Bedeutung in diese Worte, in diesen Sätzen.


Ich finde es sehr schade, dass man die Burka als Politikum, als emanzipatorisches Verhikel, als persönliches Leidensschicksal oder eben auch als "Störfaktor" einer abendländischen Pseudogesellschaft empfunden wird - und dies gerade im Hinblick, dass selbst in islamischen Ländern, die Burka - oder wie Knurrhahn so schöÖön schrieb: das "schwarze Ganzkörperkondom" doch nur selten anzutreffen sind. Sicherlich gibt es viele ländliche Bereiche - überall auf der Welt, da ist die Zeit stehen geblieben und diese Menschen haben weder die Bildung, noch das Wissen, um sich selbst eine freie und vorurteilshafte Meinung zu bilden.


Mit Erschrecken stelle ich fest, dass sogar User dieses Forums, welche meine Texte bereits gelesen haben, nun doch wieder eine GERICHTETE, VERURTEILENDE, ABLEHNENDE, VERNEINENDE Sprachmodi verwenden, die doch IMMER das Gegenteilige selbst mit hervorbringt.


Jede ANTI-HALTUNG und jeder ZWANG verstärkt sogar die noch offene Denkrichtung und führt gerade bei jenen ausländischen Mitbürgern, die noch gar nicht so lange hier in Europa leben, eher dazu, dass man sich auf das stützt, welches man kennt, welches für diese Menschen "normal" ist.


Statt dieses Thema dazu zu nutzen, sich sachlich auszutauschen, sich selbst seine vorgefasste Meinung gründlich zu reflektieren und eben nicht mit Propaganda und Hetze über jene Menschen richten, die man meist doch nur aus dem Medien her kennt.


Vor einigen Tagen habe ich meine deutsch-türkische Freundin (seit 2 Generationen hier in NRW) dazu mal befragt, da ich weiß, dass auch sie im tiefsten Anatolien noch Verwandte hat, die in einer sehr streng religiösen Dogmatik aufwachen und wo selbstverständlich die Frauen gut verhüllt sind, aber eben keine Burka tragen.....


Ja - und es gibt auch schlimme Frauenschicksale, die ich hiermit auf keinem Fall dulden und tolerieren möchte. Auch in meiner Nachbarschaft schlagen sich die Paare die Köpfe ein, weil der eine was erzwingen will, was dem anderen völlig fremd ist. Sie erzählte von Geschichten, über Freundinnen von ihr, die zwangsverheiratet wurden, die im Haus eingesperrt wurde, die geschlagen und gedemütigt wurden, deren Menschenwürde genommen wurde usw...


Doch was ist das eigentliche Problem?

Ist es die Konflikt Islam <=> Christentum <=> Atheismus?

Ist es das Problem Frau <=> Mann?

Oder doch Privat (Familie) <=> Öffentlich (Gemeinwesen - Staat)?


Kann es nicht sein, dass wir besser fahren würden, wenn wir FÜR die Freiheit sind und sagen, dass man keine Burka oder Ganzkörperverschleierung tragen MUSS?


Können wir nicht mehr mit sachlicher Aufklärung, die eine offene, nicht gerichtete, nicht verurteilende, nicht ablehnene Haltung einnimmt?


Wie soll man nur die Kulturen zusammen bekommen, wenn sich aus der neo-atheistischen Verdummung einerseits und der Radikalisierung der religiösen Orthodoxien anderseits, die gemeinsame Mitte nicht mehr finden kann?


Warum schweigen die gemäßigten Moslems???

Wie können wir diese Stimmen Gehör verschaffen?


Lieben Gruß

:blume2:

Axl


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