PlacidHysteria
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Der Wettbewerb würde in 2 Wochen sein. Zu gewinnen gab es 2x2 Karten für die GreenScreen-Messe. Dort konnte man Hunderte von Projekten begutachten, die auf bionischer Ebene Landwirtschaft und Gärtnerei mit hochmoderner Technik verbanden. Junge Studenten kooperierten mit alten, bodenständigen Bauern und Biotechniker arbeiteten mit Gärtnerreibetrieben. Die Messe dauerte normalerweise drei Tage. Da heuer das 10. Jubiläum gefeiert wurde, waren es fünf. Die Karten, die man bei dem Wettbewerb des hiesigen Radiosenders gewinnen konnte, waren verbunden mit Kost und Logis in einem der umliegenden 4-Sterne Hotels.
Margaret war erst vor 3 Tagen auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht worden und hatte sich so schnell es ging am letzten Einschreibetermin angemeldet. Das Ziel war es Blumen zu züchten, welche in Schwarz-Weiß-Tönen eine wunderbare Harmonie erzeugten. Zudem war es notwendig, dass die Blüten bereits nach einer Woche Blüte zeigten und, dass die Gewächse möglichst kältebeständig waren. Margaret entschied sich noch am Anmeldetag, sie würde die Gattung Morbidis alleroalis züchten. Eine eigene Kreation aus fünf verschiedenen Tulpenarten und zwei Rosengattungen. Diese Art bewies selbst bei eiskalten Werten wie -20° C eine trotzige Standhaftigkeit. Morbidis alleroalis, oder auch Nachtlichtdorn, schimmerte bei einem Temperaturintervall von 10 – 0° C in einem Weiß, durchzogen mit gezackten, schwarzen Fäden. Der Stiel verlieh durch sein blasses, ja bleiches Aussehen, den Anschein, die Pflanze wäre ausgetrocknet und tot.
Doch so schön die Blume auch war, war der Anbau und die Instandhaltung unglaublich schwer. Lediglich das Feingefühl einer jahrelangen Botanikerin wie Margaret es war würde dem Gewächs zu glanzvollem Erfolg verhelfen. Also fuhr Margaret mit ihrem Kleinwagen in die Stadt um in dem nächsten Discounter neue Samen und Erde zu kaufen. Während der Fahrt erfuhr sie, dass der Wettbewerb um eine Woche vorverlegt wurde. Scheiße, dachte sich Margaret. Dann müssten eben andere Mittel als Grundstein helfen. Die alte Frau ging in den Baumarkt hinein und kaufte 10l Premium GrowthFast Erde um 6,99€. Danach besorgte sie sich an der Kassa noch zwei Tütchen an Samen und bezahlte in bar. Langsam hinkte sie aus dem Kaufhaus und erblickte einen jungen Mann, welcher eine rauchte und währenddessen auf seinem Smartphone wild herumtippelte.
»Mister, können sie mir helfen die Blumenerde zu mir nach Hause zu bringen?«, bat ihn Margaret. »Sorry Miss aber ich hab grad echt keine Zeit.«, nuschelte der Halbwüchsige Bastard in seinen 4.7“ Bildschirm. »Na, dann eben nicht…«, erwiderte die Botanikerin ein wenig angefressen. Ein älterer Herr stand lächelnd angelehnt an ihrem Auto, als sie sich umdrehte. Ihre müden Äuglein schätzten den Typ auf unter 70. Nein, dachte sie, der kommt mir nicht ins Haus. Der bröselt am Ende noch. »Ich muss mich für meinen Enkel entschuldigen«, rief der Senior ihr in sympathischen Tonfall zu. Dann rief er noch einmal und sein Enkel kam trottend auf ihn zu. »Frank! Hilf der Frau! Hat dich dein Vater denn so schlecht erzogen?«
»Aber was ist mit Alice? Ich sollte sie doch abholen!«, erwiderte der Junge herausfordernd.
»Ich werde sie zu uns fahren!«, erwiderte der Großvater.
Franks Ego schien geschlagen und seufzend setzte er sich in Margarets Kleinwagen, nachdem er die Erde ächzend in den Kofferraum gehievt hatte. Noch immer schnell atmend zog er die Tür zu und verkabelte sich mithilfe seiner Kopfhörer.
»Ich danke Ihnen. Wo soll ich den Knaben abliefern?«
Margaret lenkte ihren Wagen die steile serpentinenartige Straße hinauf. Während der Fahrt verweilten beide ruhig, nur der Radiosprecher verkündete das hiesige Wetter und empfahl für die nächste Woche innen zu bleiben. Der kleine Teich und das Gewächshaus neben ihrem Haus reflektierten die noch immer warme Abendsonne und blendeten die beiden Insassen des Autos. Frank klappte die Sonnenblende herunter. Margaret parkte den Wagen neben der großen Buche, die mit Sicherheit schon seit Hitler hier stand. Mit Jahreszahlen war sie noch nie gut gewesen. Deswegen teilte sie gerne nach geschichtlichen Ereignissen ein. Ihr Haus wurde beispielsweise schon bei Jack the Ripper gebaut. Der See hatte bei der Apartheit seinen Ursprung.
Wortlos stieg der Jüngling aus und trampelte zum Kofferraum. Er riss die Klappe auf und zog dann den schweren Sack heraus. Durch seine Hast und seine Wut hatte er das Gewicht des Sacks vergessen und die Erde plumpste auf den Kiesweg. Durch das Gewicht des Sackes fiel er nach vorne und wurde am Metall des Hecks ausgeknockt.
»Na gut.«, seufzte die Gärtnerin. Langsam aber sicher zerrte sie den jungen Frank auf ihre Terrasse. Sie bettete seinen Kopf auf ein Kissen und kochte einen Tee auf.
Der Knabe erwachte als Margaret ihm gerade den Tee eingeflößt hatte. »Was…Was haben sie mir gegeben?«, fragte Frank.
»Einen Tee.«, beantwortete die Botanikerin seine Frage.
»Aber… Wieso fühle ich mich so…«, ein heiseres Röcheln beendete sein armseliges Leben dachte Margaret insgeheim. Sie hatte den Jungen von Anfang an gehasst.
Die Frau bettete seinen Leichnam in eine Schubkarre und karrte ihn in Richtung der Gewächshäuser.
Aus Erfahrung wusste sie, dass Leichen ein wahrlich guter Dünger waren. Sie zerhackte den Körper des Jungen und schob die einzelnen Teile dann in Plastikbeutelverpackt für eine halbe Stunde in das Gefrierfach oberhalb ihres Kühlschranks. Margaret holte die Säcke nach zwei Stunden wieder heraus und entleerte diese dann in einen Topf mit einem Cocktail aus Wasser und Kunstdünger.
Der Wettbewerb konnte kommen!
Margaret war erst vor 3 Tagen auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht worden und hatte sich so schnell es ging am letzten Einschreibetermin angemeldet. Das Ziel war es Blumen zu züchten, welche in Schwarz-Weiß-Tönen eine wunderbare Harmonie erzeugten. Zudem war es notwendig, dass die Blüten bereits nach einer Woche Blüte zeigten und, dass die Gewächse möglichst kältebeständig waren. Margaret entschied sich noch am Anmeldetag, sie würde die Gattung Morbidis alleroalis züchten. Eine eigene Kreation aus fünf verschiedenen Tulpenarten und zwei Rosengattungen. Diese Art bewies selbst bei eiskalten Werten wie -20° C eine trotzige Standhaftigkeit. Morbidis alleroalis, oder auch Nachtlichtdorn, schimmerte bei einem Temperaturintervall von 10 – 0° C in einem Weiß, durchzogen mit gezackten, schwarzen Fäden. Der Stiel verlieh durch sein blasses, ja bleiches Aussehen, den Anschein, die Pflanze wäre ausgetrocknet und tot.
Doch so schön die Blume auch war, war der Anbau und die Instandhaltung unglaublich schwer. Lediglich das Feingefühl einer jahrelangen Botanikerin wie Margaret es war würde dem Gewächs zu glanzvollem Erfolg verhelfen. Also fuhr Margaret mit ihrem Kleinwagen in die Stadt um in dem nächsten Discounter neue Samen und Erde zu kaufen. Während der Fahrt erfuhr sie, dass der Wettbewerb um eine Woche vorverlegt wurde. Scheiße, dachte sich Margaret. Dann müssten eben andere Mittel als Grundstein helfen. Die alte Frau ging in den Baumarkt hinein und kaufte 10l Premium GrowthFast Erde um 6,99€. Danach besorgte sie sich an der Kassa noch zwei Tütchen an Samen und bezahlte in bar. Langsam hinkte sie aus dem Kaufhaus und erblickte einen jungen Mann, welcher eine rauchte und währenddessen auf seinem Smartphone wild herumtippelte.
»Mister, können sie mir helfen die Blumenerde zu mir nach Hause zu bringen?«, bat ihn Margaret. »Sorry Miss aber ich hab grad echt keine Zeit.«, nuschelte der Halbwüchsige Bastard in seinen 4.7“ Bildschirm. »Na, dann eben nicht…«, erwiderte die Botanikerin ein wenig angefressen. Ein älterer Herr stand lächelnd angelehnt an ihrem Auto, als sie sich umdrehte. Ihre müden Äuglein schätzten den Typ auf unter 70. Nein, dachte sie, der kommt mir nicht ins Haus. Der bröselt am Ende noch. »Ich muss mich für meinen Enkel entschuldigen«, rief der Senior ihr in sympathischen Tonfall zu. Dann rief er noch einmal und sein Enkel kam trottend auf ihn zu. »Frank! Hilf der Frau! Hat dich dein Vater denn so schlecht erzogen?«
»Aber was ist mit Alice? Ich sollte sie doch abholen!«, erwiderte der Junge herausfordernd.
»Ich werde sie zu uns fahren!«, erwiderte der Großvater.
Franks Ego schien geschlagen und seufzend setzte er sich in Margarets Kleinwagen, nachdem er die Erde ächzend in den Kofferraum gehievt hatte. Noch immer schnell atmend zog er die Tür zu und verkabelte sich mithilfe seiner Kopfhörer.
»Ich danke Ihnen. Wo soll ich den Knaben abliefern?«
Margaret lenkte ihren Wagen die steile serpentinenartige Straße hinauf. Während der Fahrt verweilten beide ruhig, nur der Radiosprecher verkündete das hiesige Wetter und empfahl für die nächste Woche innen zu bleiben. Der kleine Teich und das Gewächshaus neben ihrem Haus reflektierten die noch immer warme Abendsonne und blendeten die beiden Insassen des Autos. Frank klappte die Sonnenblende herunter. Margaret parkte den Wagen neben der großen Buche, die mit Sicherheit schon seit Hitler hier stand. Mit Jahreszahlen war sie noch nie gut gewesen. Deswegen teilte sie gerne nach geschichtlichen Ereignissen ein. Ihr Haus wurde beispielsweise schon bei Jack the Ripper gebaut. Der See hatte bei der Apartheit seinen Ursprung.
Wortlos stieg der Jüngling aus und trampelte zum Kofferraum. Er riss die Klappe auf und zog dann den schweren Sack heraus. Durch seine Hast und seine Wut hatte er das Gewicht des Sacks vergessen und die Erde plumpste auf den Kiesweg. Durch das Gewicht des Sackes fiel er nach vorne und wurde am Metall des Hecks ausgeknockt.
»Na gut.«, seufzte die Gärtnerin. Langsam aber sicher zerrte sie den jungen Frank auf ihre Terrasse. Sie bettete seinen Kopf auf ein Kissen und kochte einen Tee auf.
Der Knabe erwachte als Margaret ihm gerade den Tee eingeflößt hatte. »Was…Was haben sie mir gegeben?«, fragte Frank.
»Einen Tee.«, beantwortete die Botanikerin seine Frage.
»Aber… Wieso fühle ich mich so…«, ein heiseres Röcheln beendete sein armseliges Leben dachte Margaret insgeheim. Sie hatte den Jungen von Anfang an gehasst.
Die Frau bettete seinen Leichnam in eine Schubkarre und karrte ihn in Richtung der Gewächshäuser.
Aus Erfahrung wusste sie, dass Leichen ein wahrlich guter Dünger waren. Sie zerhackte den Körper des Jungen und schob die einzelnen Teile dann in Plastikbeutelverpackt für eine halbe Stunde in das Gefrierfach oberhalb ihres Kühlschranks. Margaret holte die Säcke nach zwei Stunden wieder heraus und entleerte diese dann in einen Topf mit einem Cocktail aus Wasser und Kunstdünger.
Der Wettbewerb konnte kommen!