AW: die beste Regierung
Nur eine Frage am Rande (Robins unausgesprochene Frage danach, wie das alles noch besser zu organisieren sei, und welche Veränderungen nötig wären, lassen wir erstmal offen):
Aldi-Nord bietet (in Norddeutschland) dem Konsumenten genau das. Zu sehr günstigen Preisen werden hochwertige Produkte angeboten, die in der Regel von kleineren regionalen Produzenten hergestellt werden, und jeder kann sich über die Herstellungsbedingungen informieren, zumindest die Ortsadressen sind auf den Produktverpackungen verzeichnet. Nicht selten auch gibt es das vom Verbraucherschutz anerkannte Bio-Siegel. Und Aldi-Nord rühmt sich eines Marktanteils im Lebensmittelhandel von 85%. Andere, weltweite Markenanbieter verschleiern da: auf den teuren Libbys-Obst-und Gemüse-Konserven steht dann zusätzlich zum Firmensitz noch "fabricated in China" zu lesen, dafür gibt's noch ne Internet-Hotline, wo man sich weitere Werbesprüche anhören kann.
Erklärt sich der Erfolg dieses Aldi nun nur dadurch, daß er so "billig" ist, oder daß das Bewußtsein des Konsumenten geblickt hat, daß es des ganzen globalen Hokus-Pokus nicht bedarf, wenn es um Grundnahrungsmittel geht? Wie könnte er aber so billig sein, ohne den großen Marktanteil? Und hier war keine staatliche Regulierung am Werk: Die Brüder Albrecht haben "nur" eine unternehmerisch erfolgreiche Idee gehabt, die später kopiert wurde. Weitgehend unregulierter Markt macht's möglich.
Und der Konsument hat entschieden! (Ich Konsument entscheide mich auch für original Sesamöl aus Korea oder Japan. Wird zum Spottpreis angeboten. Hm. Ein Geschäft weiter kostet es das Dreifache, das Geschäft ist aber kleiner. Ganz so, wie derselbe holländische Blumenkohl beim Edeka das dreifache kostet wie beim Aldi. Hm. Was nun, Ben? Soll ich das Billige oder das Teure kaufen?)