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Auf Thema antworten

AW: Deutschland schafft sich ab! Was dann?


Hi moebius.


Ich will gewiss niemandem die Trauer nehmen, aber sie hat gerade darin ihren Sinn, dass man das Thema auch mal hinter sich lassen kann. Trauer ist ja kein Lebenskonzept.

Alexander Mitscherlich schätze ich vor allem deswegen, weil er mit dem stillen Dogma der damals überwiegenden marxistisch-psychoanalytischen Vorstellungen gebrochen hat und nicht die dominanten und unterdrückenden Väter (Über-Ich Repräsentanten) als die Wurzel allen Übels gesehen hat, sondern im Gegenteil den Mangel an Struktur durch die abwesenden Väter herausarbeitete.


Das hat den Fokus in eine andere Richtung gelenkt, als die eigentlich auch nur ziemlich konventionelle Aufarbeitung der Täterfrage, durch die etwas ruppige Interpretation der Generation, die die Gnade der späten Geburt erfahren hat.


Man weigert sich gewöhnlich die Vielschichtigkeit des Themas anzuerkennen, es gibt nur sadistische Monster oder stupide Mitläufer, Jonathan Littell hat ja vergleichsweise aktuell da einen wohl verstörend anderen Vorstoß gewagt: „wohl“, weil ich gerade erst dabei bin, das dicke Ding zu lesen.


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