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AW: deutsch-türkisch als neuer Dialekt?


Da Sprache bekanntlich etwas Lebendiges ist, scheint es doch völlig normal, dass auch Wörter aus den Sprachen die durch die Zuwanderung anderer Nationalitäten  hierzulande gesprochen werden, nicht ohne einen Einfluss auf die deutsche Sprache bleiben. Aber das Phänomen ist doch längst bekannt – und wir sind uns nicht mehr bewusst wie viele eingedeutschte Ausdrücke z.B. aus dem Französischen übernommen wurden. 


Etwas ganz anderes ist die schlampige Redeweise die leider oft zu bemerken ist. Ein schönes Beispiel, das ich neulich gefunden habe: 


Unterhaltung zweier Männer in einem Berliner Restaurant:

 

Mann 1: Das meeting ist re-arranged. 

Mann 2: Kommt Großkurth zum Team jour fixe? 

Mann 1: Ich frag mal schnell. 

(Er klappt das Handy auf) 

-Ja, Wanner hier, kurze Frage, Herr Großkurth, sind Sie mit uns Donnerstag? 

Ein paar Sekunden vergehen. 

-Aaaaalles klar, meld mich zeitnah. 

(Das Handy des anderen Mannes klingelt). 

Mann 2: Mein date ruft...Wir telefonieren! 


Ende des Zitats. Fehlte noch, dass am Ende des Gesprächs der Mann 2 an Stelle von "Wir telefonier" - "Wir callen" gesagt hätte...


Nun, das wiederum ist keine Bereicherung oder natürliche Sprachentwicklung, sonder einfach Schlamperei – ich sage mal auch: Unkultur.  


Ich denke aber, dass sich Sprache vielleicht noch mehr durch dem Zeitgeist als durch andere, hierzulande gesprochenen Sprachen verändert.


So finden sich oft in der deutschen Sprache, so wie sie heute gesprochen wird,  Ausdrücke die auch neu sind und die die  Zeitnot wiederspiegeln,  die  immer knappere Zeit in dieser schnelllebigen Gesellschaft. 

Ein Beispiel das ich dafür fand, ist das "Zeitfenster".  Unlogisch wenn man es analysiert, denn Zeit kann ja kein Fenster haben, ist es m.E. ein sehr plastischer Ausdruck. Verwandt damit ist auch der Ausdruck  "zeitnah" – genau so unlogisch, und doch wie es mir scheint verständlich. 


Andere Veränderungen der deutschen Sprache die man sogar als Laie feststellen kann in der letzten Zeit:

Es ist auch die Ökonomie die unsere Gesellschaft so sehr prägt, die sich bemerkbar macht. Auch die Verknappung der Sprache, besser gesagt des Sprachgebrauchs, ist ein Zeichen dafür.   Doch wo in Eile, unter dem permanenten Gefühl des Zeitdrucks etwas ausgedrückt wird, ist auch immer wieder Oberflächlichkeit, Mangel an Tiefe feststellbar.


Dies sind, in aller Eile ausgedrückt einige der Änderungen die ich in der Sprache und im Sprachgebrauch feststelle.

 

Türkischer Einfluss – gewollt oder natürlich entstanden? Persönlich kann ich den nicht feststellen.


Oldtimer, ich denke nicht, dass wir diese eigenständigen Sprachen die in Deutschalnd gesprochen werden,  als Dialekt bezeichnen können.  Auch wenn ich mal mit Freunden Rumänisch spreche, ist es die Sprache meines Geburtslandes oder die meiner Kindheit, und nicht ein Dialekt.


Sunnyboy, du fragtest weiter oben nach dem Jiddischen. Ich werde mich bemühen dir dazu etwas später eine Antwort zu geben.  


Gruß in die Runde


Miriam


Ach, wenn ich mich nur trauen würde! Gerade habe ich in meinem Mailkasten (von mir aus: Mailbox!) sooo ein schönes Beispiel für kultivierte, aus dem Englischen übernommene Sprache gefunde! Da heisst es: "Energy für Ihren Schw..z" 


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