AW: Der Zweck heiligt die Mittel?
Ja wenn du das sagst....
Eben.
Es gibt nicht EINE Wissenschaft, wohl aber wissenschaftliches Herangehen an ein Problem.
In den allermeisten Wissenschaften ist es nicht Praxis, ein möglichst realitätsfernes Szenario zu kreieren, sondern ein möglichst realitäsnahes, das alle Möglichkeiten die zu bedenken sind, mit einbezieht.
Es mag natürlich durchaus Wissenschaften geben, die das anders handhaben....
Natürlich wertet eine Wissenschaft, nur wertet jede anders.
DU meinst, irgendwie wissenschaftlich zu sein, indem du eigenartige Denkbeispiele darbietest.
Ich stelle dem andere, ebenso eigenartige Denkmodelle, die auf anderen Grundsätzen beruhen, gegenüber.
Wo es du meinst, eine rein quantitative Moral entdeckt zu haben, sehe ich noch jede Menge andere Eigenschaften, die man einer Moral zugrunde legen könnte.
Mitunter werden solche auch im realen Leben zum Grundsatz der Moral erhoben.
Es IST per se nicht jeder Mensch auf unserer Welt gleich viel wert.
Da wird tagtäglich mit verschiedenem Maß gemessen.
Bei MIR hängt der Wert des Menschen an garnichts.
Das sind Denkmodelle, und zwar nicht meine privaten, sondern allgemein praktizierte.
Man rettet zum Beispiel zuerst Frauen und Kinder - warum?
DEINE Frage war keine ethnologische, aber MEIN Zusatz.
Dass du keine Information HÄTTEST ist mir schon klar.
Was du da als moralisch richtig hochhältst ist ist das rein quantitativ Messbare.
Überleben zwei, ist es besser als einer.
Warum?
Jeder Mensch, der heute lebt, wird irgendwann sterben.
Du änderst mit deinen Morden nichts Grundsätzliches, machst dich nur am Individuum schuldig.
Du setzt Dilemmas zusammen, wie sie sich im realen Leben nicht stellen, und meinst, das hätte einen wissenschaftlichen Grund.
Diese Dilemmas stellen sich nicht selber, sie werden von einem Menschen, der eine klar definierte Weltanschauung hat, bewusst zusammengestellt.
Sie übertragen also eine vorgefertigte Moralvorstellung.
Der Konsument hat nur brav das Vorgekaute zu schlucken.
Nein, ich weiß auch, dass es mir nicht zusteht, jemanden zu ermorden.
Ich würde mich dafür ebenso wenig verantwortlich fühlen wie für den Tod der Arbeiter am Gleis.
Ich würde mir Gedanken machen, ob es nicht eine Möglichkeit gegeben hätte, es zu verhindern, aber nicht bedauern, sie nicht als Kleinkinder erwürgt zu haben, genau wie ich es im Fall der Gleisarbeiter nicht bereuen würde, nicht mit eigener Hand jemanden ermordet zu haben.
Ich bin nicht für das Weltgeschehen verantwortlich, sondern nur für meine eigenen Taten.
Für mich hängt der Wert des Menschen an garnichts.
Ich würde aber auch niemanden vor den Zug stoßen.
Das sehe ich nicht so.
Wie schon gesagt, ist es so konzipiert, dass man keine andere Entscheidungsmöglichkeit hat.
Wer sich hier gegen Mord entschieden hat, wird von dir als feige eingestuft, rein wissenschaftlich natürlich.
Es ist darauf ausgelegt zu beweisen, dass man unter bestimmten Umständen morden MUSS, nichts weiter.
Es ist kein wissenschaftliches Experiment, höchstens ziemlich bedenkliches politisch verwendbares "Moral"konstrukt.
Ja aber gerade das machst du doch mit deinen Beispielen:
Da steht der Dicke bereit, sich von dir auf's Gleis werfen zu lassen, da stehst du rein zufällig an der Weiche, siehst die Konstellation, kannst denen aber nichts zurufen, weil sie Ohrstöpsel tragen, weißt aber, wie man in Windeseile eine Weiche stellt, da überläßt man es gerade dir, einen Säugling zum Schweigen zu bringen, wo du anscheindend davon wenig Ahnung hast, da bist grade du Kapitän eines Rettungsbootes, in dem rein zufällig ein Schwerverletzer liegt, von dem du, weil du ja sowohl Arzt als auch Hellseher bist genau sagen kannst, dass er nicht überleben wird, und draußen paddelt ein Unverletzer rum, etc, etc.
Worauf zielen solche Beispiele ab?
Sag du es mir.
Es ist so einfach, einen Mitdiskutanten zu diskreditieren.
Er versteht einfach nicht, gell?
Er ist ganz sicher nur Querulant......