Kleine Zwischenbemerkung
Zuvor habe ich beim Thema "Und da war Nichts", folgenden Satz geschrieben, mich auf eine philosophische und auf eine physikalische Ebene beziehend (über das das Nichts):
"Sich auf beiden Ebenen zu bewegen , wird immer schwieriger, denn es besteht tatsächlich auf dem Gebiet eine große Kluft zwischen diesen beiden Betrachtungsweisen."
Ich frage mich nun, ob das nicht auch beim Thema Zufall so ist. Die konkreten Beweise die eine These unterstützen würden, entsprechen nicht unseren subjektiven Erleben oder unserer eigenen Erfahrung, die uns zwar zur Verallgemeinerung verleitet, doch keine Gültigkeit haben dürfte. Nach meinem Verständnis bewegen wir uns auch hier zwischen den beiden Ebenen: konkret feststellbare Fakten, subjektives Empfinden.
Ich möchte aber nun etwas mehr auf die Ebene unseres eigenen Umgangs mit dem Zufall überleiten.
Auf deinen Beitrag, Robin, zu dem ich dir in vielen Hinsichten recht gebe, antworte ich mit einer persönlichen Erklärung:
Um es klar zu sagen: ich bin eine Befürworterin des Zufalls und finde, dass wir uns nicht genug auf ihm einlassen. Dadurch beschneiden wir uns unserer kreativen Kräfte, nehmen uns viele mögliche Chancen.
Wenn ich dann Beispiele aufzähle die zwar nicht deterministisch zu nennen sind, aber doch manches sich wiederholendes Muster erkennen lassen, ist es um die Rolle des Zufalls genau einordenen zu können. Deswegen habe ich auch diesen Thread "Der Zufall - und wie wir damit umgehn" betitelt.
Wir neigen nämlich (und da schließe ich mich nicht aus) zum Planen, was aber immerwieder unsere Möglichkeiten einschränkt. Ist das nicht letztendlich ein Schwanken zwischen Sicherheit und offenen Möglichkeiten, mit einer Vielzahl von vorstellbaren Antworten oder Lösungen? Doch wir wollen uns auf kein Risiko einlassen.
Und ist nicht auch das Glauben an einem Höheren Plan etwas ähnliches? Wir möchten uns immer in der Obhut uns wohl gesinnter Kräfte wähnen.
Nochmals: nur wenn wir den Zufall zulassen, geben wir unserer Kreativität auch Entfaltungsmöglichkeiten.
Diese schlechte Angewoncheit, während ich schreibe doch noch in einem zweiten Fenster zu gucken, was sich im Thread noch tut! Und so lese ich den schönen Beitrag von Hartmut, in dem er sich in der Philosophie als nicht zu Hause sich fühlend bezeichnet! Daraufhin wollte ich meinen Beitrag schon löschen, tue es doch nicht.