Der Weltenstein
Ich sehe ihn.
Starr und stark steht er vor mir.
Es ist ein riesiger Stein,
gewoben aus kalter, dunkler Materie,
geformt, geschliffen im heißen,
machtvollen Keller der Erde.
Niemand vermisst ihn, aber alle,
alle Menschen leben von ihm.
Wenn ich vor diesem mächtigen Block,
zur Erde geneigt mit Haut und Haaren,
allen Hochmut bannend, stehe,
sehe ich kleine Menschlein,
dunkler Farbe und hellen Lichts
an ihm emporklettern, höher und höher.
Ich sehe wie sie beginnen den Stein,
(er regt sich nicht) von unten auszuhöhlen.
Ich sehe alte Ägypter ihn zermeißeln,
um den Hunger der Pyramiden zu stillen.
In Babel wird er zum Teil ins Zikkurat gesetzt.
Engelsgleich schweigt er mit duldiger Miene.
Aus anderen Richtungen strömen die Diener von Knossos,
eilig etwas Stein heimzuschiffen,
die Mykener setzen einen Teil als Löwe übers Tor.
Dumpfe Freude über schwere Arbeit am großen Stück,
empfinden die Athener, als sie Steinbrocken,
groß, schön weiß, akropolisieren.
Der Stein, er murrt nicht, er kann nicht.
Schon schwirren Schwärme von Römern heran,
auf der Suche nach Material für Forum
brandschatzen sie ihn wie auch die Maya.
Dem neuesten Petrus muss er dienen,
sich fürs Montecassino beugen.
In Aachen setzt man sich auf ihn,
in oktogonaler, rustikaler Enge.
Schon streben Maurer aus China, fern im Osten,
und aus dem südlichen Timbuktu herzu,
zerhauen, zerfleischen, erbauen.
Durch ihn wird Reims größer, gewaltiger,
alles sprengt der neuen Zeit entgegen.
Der Stein bleibt hilflos am Platze.
Breit thront Versailles mit seinen Gärten,
die Erde durch des Steines Kinder beherrschend.
Das bittre Märchen des Taj Mahal,
schaurig schön, gründet in ihm.
Nun wird es schnell!!!
In Paris zerstoben Steine, in Washington,
ganz fernwest, türmen sie sich.
Vom Westminster bis Kapstadt, alle schwören,
das Beste versprechend auf ihn, dem Stein.
Wieder wird herausgerissen um die Löcher,
Brandmale des Wahnsinns der Welt, zu flicken.
Doppelt hält besser, der Stein kann nicht verstehen.
Nun muss er schweigen, seine Opponenten überm großen Teich,
zu Höhe steigen sehen.
Und da im Osten, wo Stein verödet, braucht man ihn nicht mehr.
Traurig allein liegt der Große,
schweigt und starrt, hier vor mir.
Ich sehe ihn schrumpfen, Mitleid kommt auf.
Doch dieser Gesell hat doch keine Gefühle!
Da hör ichs leise rieseln: "Nein, aber Verstand, klug und weise,
mir sagend, `ihr kommt wieder´.
Denn aller guten Dinge sind DREI!"
Ich sehe ihn.
Starr und stark steht er vor mir.
Es ist ein riesiger Stein,
gewoben aus kalter, dunkler Materie,
geformt, geschliffen im heißen,
machtvollen Keller der Erde.
Niemand vermisst ihn, aber alle,
alle Menschen leben von ihm.
Wenn ich vor diesem mächtigen Block,
zur Erde geneigt mit Haut und Haaren,
allen Hochmut bannend, stehe,
sehe ich kleine Menschlein,
dunkler Farbe und hellen Lichts
an ihm emporklettern, höher und höher.
Ich sehe wie sie beginnen den Stein,
(er regt sich nicht) von unten auszuhöhlen.
Ich sehe alte Ägypter ihn zermeißeln,
um den Hunger der Pyramiden zu stillen.
In Babel wird er zum Teil ins Zikkurat gesetzt.
Engelsgleich schweigt er mit duldiger Miene.
Aus anderen Richtungen strömen die Diener von Knossos,
eilig etwas Stein heimzuschiffen,
die Mykener setzen einen Teil als Löwe übers Tor.
Dumpfe Freude über schwere Arbeit am großen Stück,
empfinden die Athener, als sie Steinbrocken,
groß, schön weiß, akropolisieren.
Der Stein, er murrt nicht, er kann nicht.
Schon schwirren Schwärme von Römern heran,
auf der Suche nach Material für Forum
brandschatzen sie ihn wie auch die Maya.
Dem neuesten Petrus muss er dienen,
sich fürs Montecassino beugen.
In Aachen setzt man sich auf ihn,
in oktogonaler, rustikaler Enge.
Schon streben Maurer aus China, fern im Osten,
und aus dem südlichen Timbuktu herzu,
zerhauen, zerfleischen, erbauen.
Durch ihn wird Reims größer, gewaltiger,
alles sprengt der neuen Zeit entgegen.
Der Stein bleibt hilflos am Platze.
Breit thront Versailles mit seinen Gärten,
die Erde durch des Steines Kinder beherrschend.
Das bittre Märchen des Taj Mahal,
schaurig schön, gründet in ihm.
Nun wird es schnell!!!
In Paris zerstoben Steine, in Washington,
ganz fernwest, türmen sie sich.
Vom Westminster bis Kapstadt, alle schwören,
das Beste versprechend auf ihn, dem Stein.
Wieder wird herausgerissen um die Löcher,
Brandmale des Wahnsinns der Welt, zu flicken.
Doppelt hält besser, der Stein kann nicht verstehen.
Nun muss er schweigen, seine Opponenten überm großen Teich,
zu Höhe steigen sehen.
Und da im Osten, wo Stein verödet, braucht man ihn nicht mehr.
Traurig allein liegt der Große,
schweigt und starrt, hier vor mir.
Ich sehe ihn schrumpfen, Mitleid kommt auf.
Doch dieser Gesell hat doch keine Gefühle!
Da hör ichs leise rieseln: "Nein, aber Verstand, klug und weise,
mir sagend, `ihr kommt wieder´.
Denn aller guten Dinge sind DREI!"