Hi Rhona,
das Schicksal ist oft gegen den selbstgewählten Sinn des Lebens.
Ein entfernter Verwandter von mir sah den Sinn seines Lebens darin, als Pianist die Menschen mit Interpretationen von Liszt und Chopin zu beglücken. Er stand ganz am Anfang seiner Künstlerlaufbahn als der zweite Weltkrieg ausbrach und er mußte Soldat werden, kam zehn Jahre später aus Krieg und Gefangenschaft zurück, ihm fehlte die linke Hand.
Ein mathematisch begabter, aber bettelarmer Bewohner der dritten Welt wir sein Talent nicht nutzen können, auch wenn in ihm ein zweiter Einstein steckt und er den Sinn seines Lebens in der Naturerkenntnis sieht.
Ich verurteile es aber, wenn Menschen mit Talent und Möglichkeiten diese auszubilden den Sinn ihres Lebens darin sehen, Spaß und Abenteuer zu haben, vielleicht noch auf Kosten anderer.
Im TV wurde über einen deutschen Abenteurer berichtet, der seit über 20 Jahren durch die Welt zieht, er schlägt sich so recht und schlecht durch und fällt niemandem zur Last, wie er selbst sagt. Und er erzählte:
„ich habe immer soviel Geld als eiserne Reserve bei mir, daß, wenn mir was passiert, Unfall oder schlimme Krankheit, ich noch ein Ticket nach Deutschland kaufen kann“
Er weiß, daß in diesem Fall die dummen Steuerzahler für ihn aufkommen, für jemanden, der auch als Montagearbeiter, als Reisbegleiter oder mit anderen nützlichen Tätigkeiten die Welt kennenlernen könnte, es aber vorzieht, nie einen Cent Sozialabgaben zu bezahlen.
Dieser Aspekt wurde in dem Bericht aber nicht angesprochen, er wurde dargestellt als einer, der „was aus seinem Leben macht“.
Ich nenne ihn einen Schmarotzer.
gruß von claus