Ich denke da sollte man differenzieren - für einen Weltfrieden die gleiche Sprache zu sprechen wäre sicherlich sinnvoll - im übertragenen Sinn.
Ob ein Teil der Welt englisch spricht und ein anderer chinesisch, russisch oder Hindi, macht für den Frieden und den Willen dazu nicht
unbedingt sehr viel aus... Schaden würde es sicher nicht - aber sehr lange dauern. Ich bezweifle, dass der Weltfrieden so lange warten kann...
Das andere, mit den Fachsprachen und der institutionalisierten Jobrotation, sehe ich kritisch. Das mag funktionieren bei sehr einfachen
Gesellschaften, wo Jeder im Prinzip Alles machen kann - aber je komplexer und zivilisierter die Gesellschaft wird, desto weniger ist das möglich.
Ein gutes Beispiel ist meine Berufserfahrung - ich war 40 Jahre Beamter - Bibliothekar an der Uni-Bibliothek. Von mir wurde erwartet, dass ich
jedem Benützer, vom 14jährigen Schüler und der Bäuerin vom Land bis zum Univ.-Prof., Hilfestellung geben konnte bei der Literatursuche -
und mit einer mehrjährigen Ausbildung und im Lauf der Zeit hat das auch irgendwie funktioniert - hoffe ich
. Heute ist die Situation anders -
Beamtenstellen werden nicht mehr nachbesetzt, wer in Pension geht, wird durch 'freie Mitarbeiter' ersetzt, die zwar die gleichen Grundlagen
mitbringen, aber nicht mal Zeit für eine Ausbildung haben, geschweige denn Erfahrung sammeln können, weil die meisten bereits nach einem
halben Jahr wieder weg sind. Natürlich ist da auch das Interesse an dem Job nicht gerade weltbewegend hoch...
Und in vielen der vielgelästerten 'Beamtenburgen' ist die Lage nicht viel anders 