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AW: Der Null-Gott-Glaube




Das sehe ich anders. Was jemand aus "seiner eigenen Moral" macht oder auch nicht, ist doch individuell.


"Eine Moral haben" klingt vielleicht altbacken (oder neumodisch, wie man's halt betrachten will), letzten Endes ist es aber nichts, das sich zwangsläufig aus Glauben oder Nichtglauben ableitet.


Ich sehe "Moral" in erster Linie als harte Arbeit. So wie man einer Religion aus purem Phlegma anhängen kann (da muß man nicht weiter nachdenken, sondern das tun, was die Religionsführer vorschreiben und ansonsten möglichst wenig aus der Reihe tanzen) kann man auch dem "Null-Gott-Glauben" aus simpelster Bequemlichkeit frönen, weil das allemal bequemer ist als über Sinn oder Unsinn des eigenen Handelns nachzudenken.


Unter Moral verstehe ich nicht die bigotte weiße Wäsche, die manche sich umhängen und die viele mit der verkniffenen Frömmelei allzu christlich tuender Leute verbinden, deren größtes Bestreben darin liegt, die Handlungen ANDERER zu bewerten. Sondern: die beständige Frage an sich selbst, ob das, was man tut, denkt und plant, mit dem eigenen Gewissen  vereinbar ist.


Vielleicht ist Selbstverantwortung der richtigere Begriff, oder vielleicht auch Selbsterkenntnis, keine Ahnung. Es hat jedenfalls nichts damit zu tun, in die Welt zu posaunen "Ich mach doch sowieso nur das, was ICH will" (das tut ohnehin jeder, ganz egal welcher Glaubens- oder Nichtrichtung er/sie/es angehört).


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