AW: Der Herbst - in bunter Vielfalt
Hallo Zwirbel.
Mir macht meist schon so ab Anfang September zuschaffen, dass der Sommer zuende und die Sonne so früh untergeht. Das macht mich eigentlich immer wieder traurig. Sicher ist es auch mit Erinnerungen verbunden. Sicher hängt es auch damit zusammen, dass das meiste, was ich mir über das Jahr vorgenommen und geschafft hatte, kein Glück ist, was ich festhalten kann. Es wird wie ein gelbes Blatt vom Herbstwind weggepustet.
Aber wenn ich dann irgendwann verstanden hab, dass ich den Sommer auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe, mit meinen Händen nicht festhalten kann, dann wird es manchmal besser. Ich mag das aufgewirbelte Laub, wenn unten an meiner Bahnstrecke ein Zug vorbei braust. Und ich mag die Sonnentage im Herbst, weil das erst die Farben „rausbringt“, scheinbar ist die Sonne ein geübter Fotograph. Aber da das Gartenjahr schon zuende ist und eigentlich nichts mehr zutun, außer ab und zu, wenn ich an einem Apfelbaum vorbeikomme, mal einen zu verputzen, laufe ich meist etwas traurig hier herum und weiß nicht, was ich tun soll.
Noch trau ich mich nicht, mich auf den Frühling zu freuen, nochnicht auf den Schnee, nochnicht auf die Weihnachtszeit. Im Moment merke ich nur, wie kurz doch hier auf dem Hügel der Sommer ist und ich merke, dass ich dennoch lieber den richtigen Jahreszeitenwechsel, auch mit dickem Schnee habe, als 12 Monate gleichbleibende Hitze.
Und es fällt mir auf, dass es der Natur egal ist, ob ich den Herbst nun mag oder icht, er kommt immer wieder. Seltsam, dieses Leben.
Bernd