AW: Der Hass in Abgrenzung zum Zorn bei Sloterdijk
Gut, dann will ich das verstärken und sagen, Haß ist nicht bloß ein Gefühl, sondern kann sich zu (blinder) Leidenschaft steigern. "Extreme Mengen" ja - aber wir sprechen von glühendem Haß, davon, daß Haß entbrennt - "eiskalt" wäre höchstens die planvolle Rationalität des Mordens. Jeder Versuch, diese Wirkung durch emotionale Begriffe zu erklären, neigt zur Rechtfertigung der Barbarei.
Ich möchte einem klugen Mann wie Sloterdijk, dessen Buch ich (noch) nicht gelesen habe, jedoch nicht unterstellen, in diese Falle zu geraten.
Gegen Revolutionen wäre zunächst nichts einzuwenden, aber wie wir gesehen haben, wird dabei in der Regel die eine Form der Tyrannei durch eine andere ersetzt. Das Volk bleibt gefesselt.
Sowohl die Sichtweise Hegels als auch der Verweis auf Yin und Yang ist mir zu fatalistisch, wo es humanerweise nur um die Begrenzung, wo nicht Befreiung von Gewalt und Unterdrückung gehen kann.
Aber leider scheint dieser Gedanke im Versuch, alles zu erklären und alles zu verstehen, allmählich der Vergessenheit anheimzufallen?

Thorsten