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AW: Der Hass in Abgrenzung zum Zorn bei Sloterdijk


 So ganz gewaltlos ist der dreijährige Guerillakrieg im Vorfeld der kubanischen Revolution natürlich nicht abgelaufen, aber der vorherigen Militärdiktatur Batistas wird man auch keine Träne nachweinen. Und im Nachhinein nimmt sich Castro ja wie ein Waisenknabe aus, denn es gibt genügend Beispiele für revolutionäre Gewaltexzesse völlig anderen Ausmaßes: Pol Pot und die Roten Khmer - um die 2 Millionen Tote (ein Viertel der damaligen kamboschanischen Bevölkerung) zwischen 1975 und 1979, vor allem Akademiker, Anwälte, Ärzte. Maos "Großer Sprung nach vorn" und die Kulturrevolution - genaue Opferzahlen unbekannt, möglicherweise an die 40 Millionen. Keine kommunistische, sozialistische oder auch nationalsozialistische Revolution, die nicht in einer Katastrophe endete, vom repressiven Alltag des Staatsterrorismus einmal zu schweigen.


Nur stellt sich für mich die Frage, ob wir dem mit dem Begriffspaar Zorn / Haß beikommen. Oder ob da nicht vielmehr eine absolute Kaltblütigkeit am Werk ist, die man sich als ein Mensch, der immerhin noch zu einem Gefühl wie Haß fähig ist, gar nicht vorstellen kann.


Grüße, Thorsten


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