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Auf Thema antworten

Da muss ich vehement widersprechen, sehe ich das doch als einen weit verbreiteten Irrtum an, der auch durchaus in Köpfen sehr gebildeter Menschen herum geistert. Das Streben nach Macht mag einen Anteil an der Misere von Ungleichheit und Ungerechtigkeit haben. Ich bitte um Nachsicht, dass ich hiermit den Begriff der "Machtverteilung" schon erweitert habe und tiefer liegende soziale Ungleichheiten aufgreife, um die es mir nämlich eigentlich geht.


Denn eine ungleiche Machtverteilung muss überhaupt nicht bedeuten, dass auch soziale Ungleichheit herrscht. Man stelle sich einen über alle Maßen mächtigen Alleinherrscher vor, einen König, Kaiser oder Diktator von mir aus. Wenn dieser Alleinherrscher weise und gütig ist, dann könnte sein Volk unter besten Bedingungen leben, bei großer sozialer Gleichheit. Die Machtverteilung ist also nicht das Problem.


Genauso wenig wie das Streben nach Macht die uns bekannten Probleme erzwingt. Ich nehme wieder das Beispiel des weisen und gütigen Alleinherrschers heran. Sagen wir, es gibt Leute in seinem Volk, die streben danach seine Position einzunehmen, und schaffen dies - sei dahingestellt wie. Wenn diese selbst wieder weise und gütig sind, wird sich weiterhin keine soziale Ungleichheit ergeben.


Die soziale Ungleichheit entsteht erst durch das Streben der Menschen ungleich zu sein! Das ist es nämlich, was die Menschen selbst anstreben. Sie wollen besser sein als ihre Nächsten. Sie wollen sich in irgendeiner Weise von ihnen abheben, ihre eigene Besonderheit betonen. Und dieses psychologische Phänomen ist das eigentliche Problem aller sozialen Spannungen - im Großen und im Kleinen, zwischen ganzen Nationen und Gesellschaften, bis hinunter in Arbeitskollegenverhältnisse und sogar in die Familien.


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