AW: Der Fall Zogaj
Liebe kathi,
grundsätzlich steht all das, wozu ich stehe, im ersten Artikel ganz oben - deswegen zieh ich niemanden eins über die Rübe.
Mich zipft folgendes an....
-wenn ein humanitäres Bleiberecht nach Willkür vergeben wird und nicht nach Gesetzen
-wenn eine grundsätzlich gut integrierte Familie (für die sich Pfarrer und Landeshauptmann stark machten, das ist Fakt, ebenso die Demonstrationen im Ort, mir kann keiner weißmachen, dass die Nachbarn gezwungen wurden, zu demonstrieren) abgeschoben wird - bzw. sogar auseinandergerissen wird, aber jugendliche Gewalttäter bleiben dürfen.
-wenn dann als Argument für die Abschiebung noch die Abschiebung selbst benutzt wird (siehe Platters Zitat ganz oben)
-wenn Gerichtsverfahren solange dauern, dass sich die Familie entweder zwangsläufig integriert (was in diesem Fall positiv geschehen ist), oder kriminell wird
-wenn private Daten (zufällig oder absichtlich) an die Öffentlichkeit gelangen, die den von der Abschiebung betroffenen Menschen Schaden zufügen und natürlich von der Gegenseite ausgenutzt werden, um gegen sie Stimmung zu machen.
Es geht uns nichts an, wer seine Rechnungen nicht zahlt und wer zu schnell gefahren ist oder sonstigen Scheiß gebaut hat.
Und ja, mein Leben geht auch weiter, wenn Arigona & CO nicht mehr in Österreich sind, aber wenn mir alle meine Mitmenschen, besonders ausländische Mitbürger egal sind, dann wäre das eine ziemlich asoziale Einstellung. Umgekehrt erhoffe ich mir auch Hilfe von Mitbürgern, wenn ich selbst in Not gerate und in dieser Not vielleicht nicht alles richtig mache. Ich kann nicht beurteilen, ob ich den ganzen Formularkram richtig gemacht hätte, wenn ich hätte fliehen müssen.
Ich finde es jedenfalls falsch, wenn die Familie abgeschoben wird, und dabei bleibe ich aus den bisher genannten Gründen.
I.