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Auf Thema antworten

AW: Der Fall Zogaj


Nun: ich schließe mich dem Lob kathis an: Du hast  - mMn - sachgerecht und trotzdem mit emotionaler Beteiligung den " Fall Arigona" geschildert.

Im Gegensatz zu kathi habe ich mich aber sehr genau für diesen Eiertanz in Sachen Bleiberecht interessiert und die Ereignisse verfolgt. Nicht zuletzt deshalb, weil unser Sommerdomizil im Bezirk Vöcklabruck liegt und Ungenach eine Nachbargemeinde des Ortes ist, indem wir sommers "dahaam " sind.Das erwähne ich nicht aus Selbstdarstellungsfreude, sondern will damit den Gedanken argumentativ verstärken, den Du, Inntranetz, ebenfalls ansprichst. Mit der größeren menschlichen Nähe wächst auch die Akzeptanz den " Fremden"  gegenüber wobei es an sich egal ist, ob es sich um Wirtschaftsflüchtinge oder um Asylsuchende handelt.Die Grenzen sind - mMn - so und aus fließend und an sich schon im weitesten Sinne inhuman.



In einem großen österreichischen Altenforum, in dem ich damals umtriebig war, "wurde heftigst und kontroversiellst debattiert: von Legalisten, von "Gutmenschen" ( ähh - dazu gehörte ich) , von sehr Rechststehenden .


Als  irgendwie kompromisslerisches( Grob)ergebniss kam dann die Billigung der Platterschen Handlungsweise heraus. Die Links - und Rechtsabweichler " lasse ich mal unter den Tisch fallen"  -  wo sie unter Umständen auch bleiben sollten :).


Ich dachte lange über diese Diskussion nach.


Eines war mir klar, sie spiegelte die öffentliche Meinung Gesamtösterreichs wieder.

Die Menschen, deren Xenophobie aus sozialen Gründen herleitbar ist, auch aus oft mangelhafter Information- finden wir hier genau so wie die " Realos", denen klar ist, dass wir ohne "Zuwachs von Kindermaterial ":ironie: unseren relativen Wohlstand nicht werden sichern können.Diesen Zuwachs wollen die meisten Österreicher aber selbst aussuchen. Auch Argumente der Caritas " das Boot ist noch nicht voll" haben ihre Berechtigung, wenn wir das Gebot der Nächstenliebe ernst nähmen.



Nun gut: Nachdem Du und auch kathi eine persönliche Stellungnahme abgegeben habt, will ich sagen, dass es mir in dieser Frage zu schwer fällt, Fahne zu zeigen - in dem Sinne, dass ich eine Patentlösung für alle Fälle auch nur anzudenken in der Lage wäre.

Deshalb schließe ich schön humanistisch und schwafelnd: Es müsste eine legale Grundlage geben, nach der im Einzelfall  die Entscheidung der Behörde getroffen werden kann.


Und traurig schließe ich mich ebenfalls Euren Schlussfolgerungen an:  Das ist nach Maßgabe unseres Budgetrahmens gar nicht möglich.



Faktisch könnte ich mir allerdings schon "Erleichterungen" vorstellen. Z.B. kürzere Wartezeiten auf die österreichische Staatsbürgerschaft bei "untadeligem " = angepasstem Verhalten, sofortige Erlaubnis zur Arbeitssuche oder auch Mitentscheidung der lokalen Bevölkerung. Das ist sogar  möglich - da einzelne Bundesländer - u.a. Oberösterreich "ihre Quotenasylwerber" auf einzelne Gemeinden " verteilen". In Lagerorten - wie Traiskirchen wäre diese Vorgangsweise eher weniger vorteilhaft für die Asylwerber.



Marianne


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