AW: Der ENGEL der MENSCHHEIT
Hallo Zeili,
vielleicht bedarf es noch eines weiteren Denk-Anstosses, sich damit ausseinanderzusetzen, was ich hier mit dem ENGEL DER MENSCHHEIT und dem Text aus dem Buch des Propheten Ezechiel zu Bedenken geben will. Mir geht es ja hier um eine HERAUSFORDERUNG und nicht um eine EINFORDERUNG - d.h. ich fordere heraus: Heraus aus den tief eingefahrenen Denkrinnen!
... es ist eben meinerseits keine Einforderung, die jetzt besagt:
Bleibe ja in Deiner Denkbahn! Verlasse sie nicht!
Die ganzen Begriffe und vor allem auch die Zuordnung im ENGEL DER MENSCHHEIT sind schon sehr wohl mit viel Bedacht überlegt und es steht auch eine sehr tiefgehende Systematik dahinter!
... will also alle hier dazu einladen, sich dieser HERAUSFORDRUNG eines neuen Nach-Denkens zu stellen!
... z.B. beginnt es ja schon mit der Frage:
Was ist ein "Bedürfnis"? und Was ist eine "Neigung"?
Durch den unreflektierten Bedeutungswandel in unserer Sprache, stellt sich da nämlich auch in unserem Denken mit der Zeit ein gar tiefsitzendes Problem ein. Wir reden z.B. heutzutage oft gerne davon, dass "LIEBE" ein menschliches "Bedürfnis" sei! Liebe ist aber nun mal kein Bedürfnis, sondern ist eine tiefe tiefe SEHNSUCHT. Wir "neigen" vielleicht dazu, jemanden zu lieben - aber wir haben nicht das "Bedürfnis" (irgend) jemanden zu lieben - nicht einmal uns selbst!
Was will ich mit diesem Beispiel deutlich machen?
Wenn wir uns beispielsweise früher als Schüler während des Unterrichts gemeldet haben, weil wir ein "Bedürfnis" hatten, um auf der Toilette austreten gehen zu dürfen, dann war das in der Tat ein (vielleicht gar dringendes) "Bedürfnis" und wohl weniger eine "Neigung". Oder hätte man jemals in diesem Zusammenhang dem Lehrer gesagt: "Frau Lehrerin, ich habe da eine Neigung!" 
In meiner Systematik, in der ja das "ICH" sich seiner "Bedürfnisse und Neigungen" durchaus bewusst werden kann, entwächst das "Bedürfnis" sozusagen dem "TRIEB" und die "Neigung" dagegen der "SEHNSUCHT".
Nur weil wir verlernt haben, die Phänomene dieser Welt auch in der wirklichen Tiefe zu verstehen, "neigen" wir immer mehr dazu, aus den "Neigungen" sogar schon "Bedürfnisse" zu machen. (Das ganz hat etwas mit dem vereinseitigen Denken der kritischen Aufklärung/dem naturwissenschaftlichen Denken/evolutionären Denken zu tun, was aber jetzt vom eigentlichen Thema ablenken würde.)
Diese riesige Problematik der "Unvernunft", offenbart sich dann vor allem in den (teilweise sehr fragwürdigen) "Süchten" unserer Zeit wieder ...
denn hinter einer jeden SUCHT steht letzten Endes ohne Ausnahme eine SEHN-SUCHT! -
und kein "TRIEB" und auch kein "BEDÜRFNIS"!
Vielleicht können wir diesen komplexen Zusammenhang gerade in Bezug auf "GEWALT" uns verdeutlichen. Es ist nämlich dringend notwendig, endlich das "Phänomen ANGST" im tieferen Sinne verstehen zu lernen. Die bisherige Wahrnehmung von "ANGST" wird immer noch durch die Freudsche Sichtweise überformt - bewusst oder unbewusst.
Nicht wenige sprechen davon, dass "ANGST", wie auch "AGRESSION" ein TRIEB sei.
Meiner Einsicht nach, ist weder "ANGST" noch "AGRESSION" ein "TRIEB":
"ANGST" ist ein "VITALER SCHUTZMECHANISMUS", und ein SCHUTZMECHANISMUS ist was ganz anderes als ein TRIEB!
Ebenso ist auch AGRESSION (ebenso wie auch DEPRESSION) kein TRIEB, sondern eher eine (gefährliche) NEIGUNG!
Warum verstehe ich das so?
Ich versuche diese weitreichende Erkenntnis mal kurz vernünftig zu beleuchten:
Mit meinem Ansatz geht der Anspruch einher, das menschliche GEMÜT neu zu bedenken. Dahinter steht ein ganzheitliches Menschenbild, dass das Denken der bisherigen "Kritischen Aufklärung" und die damit einhergehende Denkweise überwunden hat und so den Menschen als Phänomen in seiner Ganzheit (=Menschheit) zu betrachten vermag.
Das bewusste "ICH" jedenfalls, das da einseits zwischen "Bedürfnissen" und "Neigungen" (bewusstlos) hin und her geworfen wird, sich andererseits (bewusst) an "Bedürfnissen und Neigungen" versucht vordergründig zu orientieren, "geht" und "steht" im tieferen Sinne jedoch immer zwischen "TRIEB" [=Räder] und "SEHNSUCHT" [=Gesichter].
Im tiefsten Sinne steht das "Rad des Bewegungs-TRIEBES" im Gegensatz zum "Gesicht der Gerechtigkeits-SEHNSUCHT".
Beispielsweise hat das "GESICHT der GERECHTIGKEIT" [= Löwe] (was in unsren Tagen ja leider meist mit dem "GESICHT der GLEICHHEIT" [= Stier] verwechselt wird) schon immer sehr sehr viel mit FREIHEIT zu tun gehabt. Bezüglich GEWALT bespielsweise offenbart sich dieser wohl bisher nicht ausreichend erkannte existentielle Zusammenhang auf gar erschreckende Weise z.B. im KRIEGSZITTERN ("][URL="http://www.panikattacken.at/angst/angst.htm"]http://www.panikattacken.at/angst/angst.htm[/URL], http://www.neuro24.de/ptbs1.htm, ...).
Die Forschung steckt hier anscheinend immer noch in den Anfängen, denn diese extreme Ausprägung einer PTBS, kann mit den vorhandenen psychischen Modellen bis heute noch nicht ganz schlüssig erklärt werden.
Meiner Theorie nach kam es beim KRIEGSZITTERN im Schützengraben (des ersten Weltkrieges) zu einer extremen Kollision zwischen dem "RAD der BEWEGUNG" und dem "GESICHT des LÖWEN".
Die SEHNSUCHT nach GERECHTIGKEIT hat wahrlich viel mit ANGST und FREIHEIT zu tun. Bei eingehender systematischer Betrachtung dieser phänomenalen Zusammenhänge wird jedoch erkennbar, dass es auf dieser Ebene des "LÖWEN" gerade im Zusammenspiel mit dem Schutzmechanismus ANGST einen fundamentalen Zusammenhang gibt. Alle natürlichen ANGST-Reaktionen verweisen uns nämlich von "FLUCHT" oder "KAMPF". Davon kann nun abgeleitet werden, dass es wohl auch so etwas wie Sub-SEHNSÜCHTE gibt, die wiederum anscheinend viel mit unsren "NEIGUNGEN" zu tun haben. Im Zusammenhang mit der Gerechtigkeits-SEHNSUCHT in einer ANGST-Situation könnte man so gesehen jetzt auch von der "SEHNSUCHT zu FLIEHEN" oder der "SEHNSUCHT zu KÄMPFEN" sprechen. Noch konkreter:
Der NEIGUNG zu FLIEHEN oder NEIGUNG zu KÄMPFEN.
Der Soldat, der einerseits auf Grund eines "unbarmherzigen Befehls" (in letzter Konsequenz also auch ein völlig "sinnloser" Befehl) und andererseits durch eine bleihaltige "todbringende Umgebung", im Schützengraben festgehalten wird, wird ganz und gar von seiner ANGST (vor dem drohenden SCHMERZ) vereinnahmt, da er weder seiner FLUCHT-SEHNSUCHT (=Depression/Trägheit) noch seiner KAMPF-SEHNSUCHT (=Agression/Zorn) nachkommen kann. Es ist also in Kampfsituationen angesichts des tödlichen Wahnsinns aussen herum, jetzt still (stunden-, tage-, wochen-, monatelang) im Schützengraben verharren zu müssen, nur eine Frage der Zeit, bis die emotionalen Systeme "völlig runddrehen" und in gewisser Weise dann in den körperlich Bereich hinein kollabieren. Die so schwer beschädigte psychische Integrität eines solchen Menschen im Schützengraben (von der geistigen Integrität ganz zu schweigen) droht nun zunehmend auch die physische Integrität (die sowieso schon auf Grund der ganzen Kriegssituation geschwächt ist) zu schädigen. Seine "Nerven liegen blank" und leiden im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Zusammenbruch seines GEMÜTS. Die Folge davon: Der Soldat bekommt schließlich das große ZITTERN!
So gesehen könnte man zusammenfassend sagen:
EXISTENTIELLE UNGERECHTIGKEIT erzeugt den ZITTERNDEN MENSCHEN!
So versuche ich mit meiner Theorie, wie gezeigt, das Phänomen des "KRIEGSZITTERN" schlüssig zu erklären. Es wird sich zeigen, ob ich mit meinem Ansatz richtig liege.
...und wenn ich nun gar noch in unsere Gesellschaft schaue und dabei all die unmenschliche GEWALT in Blick nehme (um die es uns hier ja schließlich gehen soll), dann sehe ich die riesigen Flügel des ENGELS DER MENSCHHEIT und höre diese in unserer "Betroffenheits-Demokratie" unverschämt laut rauschen. Aber vielleicht lernen wir ja alle mit den "Augen" des ENGELS DER MENSCHHEIT die WAHRHEIT wieder zu sehen, denn wie steht es schon geschrieben: "Sie konnten nach allen vier Seiten laufen und änderten beim Laufen ihre Richtung nicht. Ihre Felgen waren so hoch, daß ich erschrak; sie waren voll Augen, ringsum bei allen vier Rädern."
... und wir fangen auch an zu sehen, wie wir uns zunehmend mit ALLER GEWALT auf äußerst bedenkliche Weise in einen "monetären Schützengraben", verschanzen, der immer mehr Menschen zwischen Ohnmacht und Verzweiflung erzittern läßt (vgl. Finanzkrise, Wirtschaftskrise, ...).
... aber auch die phänomenale Betrachtung des menschlichen Verstandes, der Sprache, der Vernunft, des Intellekts, der Kognition, der Logik, der ... ist hier noch angesagt.
Aber vielleicht reicht da ja vorerst der Hinweis auf unseren Bibeltext: "Über den Köpfen der Lebewesen war etwas wie eine gehämmerte Platte befestigt, furchtbar anzusehen, wie ein strahlender Kristall, oben über ihren Köpfen."
... und was das spirituelle Phänomen betrifft, das dann den ENGEL DER MENSCHHEIT in den ENGEL DES HERRN verwandeln und uns so die HERRLICHKEIT DES HERRN in all ihrer GÖTTLICHEN GEWALT offenbart, da kann ich dann ebenfalls nur wieder auf den Propheten Ezechiel verweisen der da spricht:
"Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas, das wie Saphir aussah und einem Thron glich. Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah. Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie glänzendes Gold in einem Feuerkranz. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie Feuer und ringsum einen hellen Schein. Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus."
... Der FRIEDE des HERRN sei also mit Dir wie auch mit mir.
Der FRIEDE des HERRN sei mit uns!
Und der FRIEDE des HERRN sei unter uns!
Gruß Eisi