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Der Artikel

Eule58

Moderator
Teammitglied
Registriert
10. Dezember 2005
Beiträge
8.213
Schwer ist's in einer Welt
wo nur das männliche zählt
(bezug genommen auf den Artikel
ich will doch mit d'Männer keinen Wickel)
doch egal wie man's betrachtet
alles was für wichtig erachtet
hat ein DER und nicht ein DIE
und das ist Ironie
denn eins ist so sicher wie's Amen im Gebet
daß ohne dem DIE rein gar nichts geht.

DER Computer - ein männlich Besetzter
und trotzdem wär' der Kerl letzter
DER Bildschirm kann ihn auch nicht retten
ich sag' dir, ohne DIE Disketten
und ohne DIE Festplatt' und DIE Tastatur
ist der arme Wicht doch nur
ein Kastl ohne Sinn und Funktion
grad gut für d'Begonie auf dem Balkon

DER Stuhl erfüllt nicht seinen Zweck
nimmst ihm DIE Lehn' und DIE Hax'n weg
auch DERTisch ist nicht vorhanden
ohne DIE Platte, wo tät' DER Topf landen?

DER Fernseher ohne DIE Bildröhre ist
auch nur mehr gut genug für den Mist
ich frag' mich, warum negiert das der Mann
daß er ohne DIE Frau nicht kann?
(ich mein natürlich den Artikel
ich will doch mit Männern keinen Wickel)

Schon bei der Geburt des kleinen Mannes
egal ob er Franz heißt oder Johannes
braucht er DIE Flasche oder DIE Brust
und als Mutter dran denken mußt
auch DIE Windel und die braucht er wo?
Jetzt wird's wieder männlich, es ist DER Po

Und am Ende des Lebens beginnt's von vorn
er braucht dasselbe als wie er gebor'n
ist worden, DIE Flasch' und DIE Brust
DIE Windel und hätte zu gerne gewußt
wozu man sie braucht, doch DER Verstand
kam ihm ohne DIE Logik doch glatt abhand

Und die Moral von der Geschicht
einer kann ohne den anderen nicht!
 
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Das Auto ist geschlechtsneutral
das ist für manche ein Skandal
d'rum hört man oft die Herren sagen:
"Jean, wo bleibt DER Wagen?"

Diesen zum Trost, DER Motor ist maskulin
DER Tank ist voll mit bestem Benzin
DER Starter ist zum Starten bereit
DIE Drosselklappe macht auf ganz weit
doch DER Motor bleibt stumm und still
wenn DIE Zündkerze nicht zünden will
(Die DIE'S sind bekanntlich manchmal stur
aber eben manchmal nur)

DER Hubraum wartet auf den Sprit
früher machte DER Vergaser brav mit
doch war der öfter mal defekt
d'rum ist DIE Einspritzung jetzt direkt
doch alles wirkungsvoll verpufft
fehlt dem Benzin DIE Luft
jedoch in schönster Harmonie
vereint sich ER und SIE

DER 1. Gang wird eingelegt
was ohne DIE Kupplung aber nicht geht
doch diese reagiert sehr schnell
DER Zahnriemen treibt an DIE Kurbelwell'
DIE Nocken sitzen unt' oder oben
von denen werd'n die Ventile aufg'hoben
(zumachen tut's, das weiß ein jeder
nicht DIE Nocke, sondern DIE Feder)

DIE Einspritzdüse spritzt das Gemisch
DER Zylinder nimmt's auf und mit 'nem Zisch
bringt DER Funken DIE Explosion
und das Auto fährt davon
DER Auspuff bläst mit viel Getöse
(dieses macht die Grünen böse)
DIE Auspuffgase in d'Atmosphär'
(das macht uns das Atmen schwer)

DER Kolben aber bewegt sich nicht lange
ist gebrochen DIE Pleuelstange
doch solang sie funktioniert
liegt DER Bleifuß ungeniert
schwer am Gaspedal
dieses wär' manchmal fatal
(vor allem neben der Themse)
gäb' es nicht DIE Scheibenbremse

und was sagt uns das Gedicht?
ohne DIE funktioniert DER nicht

oder umgekehrt.....
 
AW: Der artikel

Das Auto ist geschlechtsneutral
das ist für manche ein Skandal
d'rum hört man oft die Herren sagen:
"Jean, wo bleibt DER Wagen?"

Diesen zum Trost, DER Motor ist maskulin
DER Tank ist voll mit bestem Benzin
DER Starter ist zum Starten bereit
DIE Drosselklappe macht auf ganz weit
doch DER Motor bleibt stumm und still
wenn DIE Zündkerze nicht zünden will
(Die DIE'S sind bekanntlich manchmal stur
aber eben manchmal nur)

DER Hubraum wartet auf den Sprit
früher machte DER Vergaser brav mit
doch war der öfter mal defekt
d'rum ist DIE Einspritzung jetzt direkt
doch alles wirkungsvoll verpufft
fehlt dem Benzin DIE Luft
jedoch in schönster Harmonie
vereint sich ER und SIE

DER 1. Gang wird eingelegt
was ohne DIE Kupplung aber nicht geht
doch diese reagiert sehr schnell
DER Zahnriemen treibt an DIE Kurbelwell'
DIE Nocken sitzen unt' oder oben
von denen werd'n die Ventile aufg'hoben
(zumachen tut's, das weiß ein jeder
nicht DIE Nocke, sondern DIE Feder)

DIE Einspritzdüse spritzt das Gemisch
DER Zylinder nimmt's auf und mit 'nem Zisch
bringt DER Funken DIE Explosion
und das Auto fährt davon
DER Auspuff bläst mit viel Getöse
(dieses macht die Grünen böse)
DIE Auspuffgase in d'Atmosphär'
(das macht uns das Atmen schwer)

DER Kolben aber bewegt sich nicht lange
ist gebrochen DIE Pleuelstange
doch solang sie funktioniert
liegt DER Bleifuß ungeniert
schwer am Gaspedal
dieses wär' manchmal fatal
(vor allem neben der Themse)
gäb' es nicht DIE Scheibenbremse

und was sagt uns das Gedicht?
ohne DIE funktioniert DER nicht

oder umgekehrt.....

Man konnte sich zu allen Zeiten
am Geschlechterk(r)ampf gut abarbeiten.

Nimm's sächlich, liebes Eulentier,
das Leben, es wird leichter dir!
 
AW: Der artikel

Man konnte sich zu allen Zeiten
am Geschlechterk(r)ampf gut abarbeiten.

Nimm's sächlich, liebes Eulentier,
das Leben, es wird leichter dir!

Ich hab' kein Problem mit dem and'ren Geschlecht
wenn ich ehrlich bin, dann lieb ich's recht
inniglich und von ganzem Herzen
nur die Artikel lassen mich drüber scherzen
 
AW: Der Artikel

Der, die und das
im Deutschen echt kein Spaß!

Wehe dem, der aus fremdem Land
hier sogar drei Artikel vorfand!

Im Englischen gibt es faktisch
nur das the, wie praktisch!

Im Französischen hat man zwei
Artikel - das das ist nicht dabei!

Ganz merkwürdig mutet es an
was man so vorfinden kann!

Die Sonne im Deutschen nur weiblich scheint
dagegen der Mond es männlich meint!

Il sole, le soleil heißt es dort
und la lune, la luna an anderem Ort

Ich finde es nett, dass Flüsse und Länder
in anderen Sprachen sind weiblich von Gender!
 
AW: Der Artikel

Es heißt d i e Liebe,
doch jeder kennt auch D i e be,
ist man ein Bauernstiesel,
dann tankt man nur noch D i e sel.
 
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AW: Der artikel

und was sagt uns das Gedicht?
ohne DIE funktioniert DER nicht
oder umgekehrt.....

Zum Thema Geschlechter im Deutschen hat sich auch Mark Twain voll Abscheu geäußert:

Jedes Substantiv hat sein grammatisches Geschlecht, und die Verteilung ist ohne Sinn und Methode. Man muß daher bei jedem Substantiv das Geschlecht eigens mitlernen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Um das fertigzubringen, braucht man ein Gedächtnis wie ein Terminkalender. Im Deutschen hat ein Fräulein kein Geschlecht, eine Rübe dagegen schon. Welch eine übermäßige Hochachtung vor der Rübe und welch eine kaltherzige Mißachtung des Mädchens verrät sich hier! Sehen Sie einmal, wie es sich gedruckt ausnimmt – ich übersetze im folgenden ein Gespräch aus einem der besten deutschen Sonntagsschulbücher:
Gretchen: “Wilhelm, where is the turnip?”
Wilhelm: “She has gone to the kitchen.”
Gretchen: “Where is the accomplished and beautiful English maiden?”
Wilhelm: “It has gone to the opera.”3
Um mit den deutschen Geschlechtern fortzufahren: Ein Baum ist männlich, seine Knospen sind weiblich, seine Blätter sächlich; Pferde sind geschlechtslos, Hunde sind männlich, Katzen weiblich – Kater natürlich inbegriffen; Mund, Hals, Busen, Ellenbogen, Finger, Nägel, Füße und Rumpf eines Menschen sind männlichen Geschlechts; was auf dem Hals sitzt, ist entweder männlich oder sächlich, aber das richtet sich nach dem Wort, das man dafür benutzt, und nicht etwa nach dem Geschlecht des tragenden Individuums, denn in Deutschland haben alle Frauen entweder einen männlichen „Kopf“ oder ein geschlechtsloses „Haupt“. Nase, Lippen, Schultern, Brust, Hände, Hüften und Zehen eines Menschen sind weiblich, und sein Haar, seine Ohren, Augen, Beine, Knie, sein Kinn, sein Herz und sein Gewissen haben gar kein Geschlecht. Was der Erfinder der Sprache vom Gewissen wußte, wird er wohl vom Hörensagen gewußt haben.
Aus obiger Sektion wird der Leser ersehen, daß in Deutschland ein Mann zwar glauben mag, er sei ein Mann, aber sobald er sich die Sache genauer ansieht, müssen ihm Zweifel kommen: Er findet heraus, daß er in Wahrheit eine höchst lachhafte Mischung darstellt. Und wenn er sich dann mit dem Gedanken trösten möchte, daß doch immerhin ein verläßliches Drittel dieses Durcheinanders männlichen Geschlechts sei, wird der demütigende zweite Gedanke ihn sofort daran erinnern, daß er sich da um nichts besser steht als irgendeine Frau oder Kuh im Lande.
Eine Frau ist zwar im Deutschen infolge eines Versehens des Erfinders der Sprache weiblich; ein Weib jedoch ist es zu seinem Pech nicht. Ein Weib hat hier kein Geschlecht, es ist ein Neutrum; laut Grammatik ist also ein Fisch „er“, seine Schuppen „sie“, ein Fischweib aber keins von beiden. Ein Weib geschlechtslos zu nennen darf wohl als eine hinter dem Sachverhalt zurückbleibende Beschreibung gelten. Schlimm genug – aber übergroße Genauigkeit ist sicherlich noch schlimmer. Ein Deutscher nennt einen Bewohner Englands einen „Engländer“. Zur Änderung des Geschlechts fügt er ein „-in“ an und bezeichnet die weibliche Einwohnerin desselben Landes als „Engländerin“. Damit scheint sie ausreichend beschrieben, aber für einen Deutschen ist das noch nicht exakt genug, also stellt er dem Wort den Artikel voran, der anzeigt, daß das nun folgende Geschöpf weiblich ist, und schreibt: „die Engländerin“ (was soviel heißt wie „the she-Englishwoman“). Meiner Ansicht nach ist diese Person überbezeichnet.
Schön. Aber auch wenn der Lernbegierige das Geschlecht einer großen Anzahl von Substantiven auswendig gelernt hat, hören die Schwierigkeiten noch nicht auf. Er kann nämlich seine Zunge einfach nicht dazu bringen, die Dinge, die er gewohnheitsmäßig mit „it“ bezeichnet, nun auf einmal „he“ und „she“ bzw. „him“ und „her“ zu nennen. Mag er sich auch im Geiste den deutschen Satz mit allen „hims“ und „hers“ an der richtigen Stelle zurechtgelegt haben und sich unter Aufbietung all seines Mutes anschicken, ihn auszusprechen – in dem Augenblick, in dem er den Mund aufmacht, bricht seine Zunge aus der Bahn aus, und die sorgfältig erarbeiteten männlichen und weiblichen Formen kommen als lauter „its“ ans Licht. Und selbst wenn er für sich deutsch liest, nennt er diese Dinge immer „it“, obwohl er doch eigentlich folgendermaßen lesen müßte: [Es folgt der Text „Tale of the Fishwife and its sad Fate“; dafür in der deutschen Übersetzung eingefügt: Sehen Sie den Tisch, es ist grün.]


Aus: Bummel durch Europa
 
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