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Hallo Ziesemann




auf den ersten Blick gebe ich Dir Recht

auf den zweiten Blick kommt mir diese Art von Diagnosen seltsam vor


und zwar deshalb,

weil hier viel zu viele Faktoren zusammenkommen


Ursachen der Arbeitslosigkeit (in Deutschland):


1. wie definiert die Wirtschaftsform den Begriff Kapital?

(was wird getauscht? wofür gibt es Geld? wie finanzieren sich die Dienstleistungen?)

2. welche Ziele verfolgen die Manager bzw. politischen Entscheider?

(Eigeninteresse oder Interesse des Unternehmens bzw. der Gesellschaft?)

3. wer besitzt die Aktien?

(ausländisches Kapital erwartet Rendite, zerschlägt/schließt das Unternehmen;

einheimisches Kapital (Firmenangehörige) hat mehr Geduld)

4. warum haben sich die Standortbedingungen verschlechtert?

4.1. politisch gewollte Konkurrenz (EU-Erweiterung, neue Autobahn, EU-Subventionen)

4.2. Wechselkursschwankungen, Krieg

4.3. (un)erlaubter Technologietransfer zur Konkurrenz

4.4. China und Indien

4.5. Lohnnebenkosten

5. welche Industriezweige wären derzeit angesagt?

(Basisinnnovationen, Fühlungsvorteile vor Ort)

6. mit welchen Altlasten hat die Region zu kämpfen?

(gewachsener Branchenmix, Umweltprobleme, keine Freiflächen mehr, Verkehrskollaps)

7. welche Mindestansprüche muss die Region stellen?

(Lohnniveau, Arbeitsbedingungen, Umweltauflagen)

...


die Analyse der Arbeitslosigkeit müsste querbeet durch alle möglichen Wissensgebiete gehen


die hiermit überforderten Sozialwissenschaftler sind der Empirie verfallen,

was bedeutet,

daß die ideologische Ausrichtung ihrer 'Analyse' von vorneherein klar ist (neoliberal oder marxistisch)


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