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AW: Das Wesen des Menschen




Hallo reinwiel!


Ich habe mit Genuss Deinen Beitrag gelesen und möchte mich dafür bedanken, weil er mich bereicherte und zwar durch den von mir markierten Teil. Diese Vorstellung gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe ein gutes Gefühl, dass dies nicht unwahrscheinlich ist.


Es ist nicht so wichtig, aber Folgendes dachte ich mir noch beim Lesen:


Viele Menschen betrachten sich als gefangen im Körper, sie meinen eigentlich nur der Geist zu sein und nicht der Körper.

Das Christentum zB kennt nur eine ganzheitliche Sicht des Mensch-Seins, selbst die Auferstehung geschieht in seiner Lehre körperlich. Leider hat es in der Geschichte des Christentums in dieser Thematik Fehlentwicklungen gegeben. Einerseits durch die Übernahme des platonischen Dualismus und andererseits durch eine falsche Interpretation der Paulus-Briefe, in denen von einem Kampf zwischen Geist und Fleisch gesprochen wird. Nach der Meinung von Bibelexegeten/wissenschaflern meinte Paulus mit einem Leben nach dem Geist, ein Leben in der Nachfolge von Christus und mit einem Leben aus dem Fleisch ein Leben in egozentrischer Perspektive. Es geht ihm nicht um einen platonischen Dualismus. Solch ein Denkhorizont ist den Juden zur Zeit Jesu völlig fremd.


Zu der Vorstellung eines ewigen Himmelreiches fällt mir folgendes ein: Sofern das Christus-Geschehen in seiner ganzen Geschichtlichkeit ernst genommen wird, muss ein Christ davon ausgehen, dass die Ewigkeit Gottes Geschichte kennt. Die Geschichte ist ein Teil dieser Ewigkeit und wird nicht einfach ausradiert.


Mit Überholen meinte ich, dass der Mensch an sich endlich ist. Aber in der Offenheit auf das Absolute hin, in der er gewissermaßen auf das Absolute hin hinaussteht, sodass das Absolute in ihn (seinen Geist) hineinstehen kann überholt er seine Endlichkeit.


Liebe Grüße reinwiel und alles Gute!

Johann


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