AW: Das Sein und das Nichts
3. Dialektische Theologie und Offenbarung
"Gott wird nur durch Gott erkannt."
Dieser Kernsatz ist grundlegend für Karl Barths Offenbarungslehre. Und er schließt alle anderen Erkenntniswege zu Gott aus, etwa
über eine Seinsanalogie (analogia entis) wie im >thomistischen Katholizismus,
über die Pektoralerfahrung wie bei Teilen des Pietismus,
über das Gefühl schlechthinniger Abhängigkeit (>Schleiermacher),
über eine Ur- oder Schöpfungsoffenbarung wie bei lutherischen Theologen (Althaus, Elert) und Emil Brunner,
über die Tiefenerfahrung des Seins (Paul >Tillich) [/quote]
etc.Für den jungen Karl Barth ist Gott der ganz Andere, Fremde, Unbegreifliche. Im Vorwort zur zweiten Auflage des "Römerbriefs" (13. Aufl. 1984, S. XIII) hat er dies deutlich formuliert:
"Wenn ich ein 'System` habe, so besteht es darin, dass ich das, was Kierkegaard den 'unendlichen qualitativen Unterschied` von Zeit und Ewigkeit genannt hat ... möglichst beharrlich im Auge behalte. Gott ist im Himmel und du auf Erden!"
Das Distanzpathos, die Unterscheidung zwischen Gott und Welt, Gott und Mensch ist hier in klassischer Kürze ausgesprochen.
Dabei liegt der Akzent – insbesondere beim jungen Barth, aber auch noch beim älteren – auf der Transzendenz, der Überweltlichkeit Gottes, der sich "senkrecht von oben" offenbart in der Freiheit und dem Plan, den er sich selber gesetzt hat. Barth knüpft an den reformierten Grundsatz an:
"finitum non capax infiniti
(das Endliche kann das Unendliche nicht begreifen)",
Da ich vom Sein fest überzeugt bin, dass es existiert, verstehe ich die Aussage von Barth nicht richtig.
über die Tiefenerfahrung des Seins (Paul >Tillich)
Da ich das Sein durch Tiefenerfahrung erfahren habe, denke ich, dass es so eine Art Möglichkeit gibt.
Muss aber noch mehr über diesen Tillich lesen. Barth knüpft ja eigentlich 'nur' an Kant an. (Transzendenz) Wenn Barth aber Tiefenerfahrung des Seins ablehnt, wie kann er sich so sicher sein über: "senkrecht von oben"