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AW: das Problem Armut




Miriam, wie stellst du dir solche Programme vor?

Es gab und gibt unzählige solcher Programme. Shell zum Beispiel investiert jährlich fast 60 Millionen Euro in Sozialprojekte in Westafrika und gilt öffentlich als Vorbild für andere Firmen. Dass Shell jedoch nach wie vor verantwortlich für die Zerstörung der Lebensgrundlage tausender Familien in Nigeria ist, Leute dort immer noch eingeschüchtert werden, die gegen die Ausbeutung protestieren, ist weniger bekannt. Die Menschen dort schätzen, dass der Ölmulti seit Beginn seiner Tätigkeit Erdöl im Wert von 35 Milliarden Euro aus dem Boden geholt hat. Die 60 Millionen Euro Hilfe scheint da ja wohl verschwindend gering zu sein.


Die so genannten Hilfsprojekte sind meistens nur scheinheiliger Natur, die das Gefühl vermitteln, es wird geholfen, jedoch in Wahrheit nichts dazu beitragen, arm und reich auszugleichen.




Du nennst selbst ein Beispiel, das zeigt, wie politische Bestimmungen gegen Konsumverhalten keine Macht hat oder zumindest schwächer ist.


Verstehst du denn nicht, dass der Konsument die Wirtschaft weitgehend bestimmt? Natürlich kommen andere Faktoren dazu, aber im Grunde ist es der Konsument, der die Richtung der Unternehmen vorgibt. Unternehmen streben in erster Linie danach Geld zu machen. Und das geht am besten mit möglichst vielen Kunden. Es ist nun einmal so, dass der Kunde König ist. Was der Kunde will, das wird produziert.

Will er billig, so wird billig produziert. Das heißt für das Unternehmen, Geld sparen, wo man nur sparen kann. In armen Ländern, wo Umweltschutz noch klein geschrieben wird und keine echten Gewerkschaften existieren, heißt das, es wird beim Umweltschutz, bei der Sicherheit, bei den Arbeitsumständen und bei den Löhnen gespart.


Das Ergebnis ist Billigwahre und Armut.

Gleichzeitig wächst der Druck auf unsere Unternehmen, weil hier die Umweltschutzgesetze und Gewerkschaften eine so billige Produktion verhindern. Was zur Folge hat, dass Unternehmen entweder nach Asien abdampfen oder pleite gehen.


Siehst du nicht, dass der Konsument weitgehend die Verantwortung trägt? Und vor allem hat der Konsument die Macht dies zu ändern!


schockiert darüber, dass du das nicht erkennst

Ben


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