AW: das Problem Armut
Wie schön und niveauvoll: über was man auch diskutiert – besser gesagt: versucht zu diskutieren – meldet sich einer der das Judenproblem zu seiner Sache erklärt hat.
Mir tut es richtig Leid um den Thread von Benjamin, der nun auf der dümmsten Weise instrumentalisiert wird um diesen einen User es zu erlauben in seiner fast schon zur Obsession gewordenen Thematik, erneut Dampf abzulassen.
Ein wenig wie damals, als auch alles auf denselben Punkt reduziert wurde.
Zweierlei fallen mir dabei ein:
Erstens:
„Schuld daran sind die Juden und die Fahrradfahrer“
„Wieso die Fahrradfahrer?“
„Wieso die Juden?“
Das zweite ist die leider noch immer große Aktualität von Heinrich Heines „Donna Clara“.
Kleines Zitat daraus:
»Mücken stachen mich, Geliebter,
Und die Mücken sind, im Sommer,
Mir so tief verhaßt, als wärens,
Langenasge Judenrotten.«
Und als der Geliebte immer wieder versucht sie von diesen zur Obsession gewordenen Thema abzulenken:
Laß die Mücken und die Juden,
Spricht der Ritter, freundlich kosend.
Von den Mandelbäumen fallen
Tausend weiße Blütenflocken.
Tausend weiße Blütenflocken
Haben ihren Duft ergossen. -
Aber sage mir, Geliebte,
Ist dein Herz mir ganz gewogen?
»Ja, ich liebe dich, Geliebter,
Bei dem Heiland seis geschworen,
Den die gottverfluchten Juden
Boshaft tückisch einst ermordet.«
Und das Gedicht endet mit den zwei Versen:
Und der Ritter, heiter lächelnd,
Küßt die Finger seiner Donna,
Küßt die Lippen und die Stirne,
Und er spricht zuletzt die Worte:
Ich Sennora, Eur Geliebter,
Bin der Sohn des vielbelobten,
Großen, schriftgelehrten Rabbi
Israel von Saragossa.
http://www.hagalil.com/buch/heine/donna-c.htm
Lieber Benjamin, ich hoffe, dass wir trotz allem zum eigentlichen Thema zurückfinden werden.
Diejenigen die ernsthaft diskutieren möchten grüße ich
Miriam