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Auf Thema antworten

und:




Ein sehr interessantes Thema über das ich nachdenken musste. Vorläufig gehe ich nur so viel auf die Ausstellung ein - ich kenne sie leider nur aus Rezensionen - um vielleicht die Frage von Louiz - ob wir in Melancholie verfallen - versuchen zu beantworten.


Zeigt denn das große Interesse an dieser Ausstellung in Paris und nun hier, dass wir uns mit diesem Gefühl tatsächlich auch identifizieren?  Ich denke nicht. Und neu ist die Beschäftigung mit der Melancholie gar nicht.  Die Melancholie  hat die Menschheit schon seit  Jahrtausenden beschäftigt.

In der Ausstellung sind  Darstellungen der Melancholie aus zweiienhalbtausend Jahren der Kunst. Traurigkeit kennen wir alle - und die Melancholie ist ihr ja eine nahe Verwandte. 

Doch ist dieses Gefühl nicht auch eine Ausseinandersetzung mit der Welt - und wie diese auf uns wirkt?


Bemerkenswert, wie früh diese Ausseinandersetzung anfängt und wie sehr die Künstler der Melancholie ein "Gesicht" verleihen.

Von Ajax, den griechische Helden, den eine kleine Bronzestatuette aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. zeigt, Ajax der seinem Leben ein Ende setzen möchte wegen der erlittenen Erniedrigungen, bis zum Koloss den Rock Mueck 2000 geschaffen hat - und der mit dem Ausdruck eines schmollenden Kindes in einer Ecke sitzt - alle Exponate bezeugen das sehr alte Interesse an der Melancholie.


Melancholie wurde auch immer mit Genie assoziiert, und Genie mit Wahnsinn. Auch das erklärt vielleicht die Beschäftigung mit diesem Gemütszustand. 


Wie wird die Menschheit fertig mit diesem Gefühl?

Gérard Régnier der ehemalige Direktor des Picassomuseums in Paris, hat diese Ausstellung 12 Jahre lang vorbereitet. Er sagt einiges zur Melancholie, zum Ertragen des Schmerzes, das uns vielleicht auch ein Antwort gibt:


"Nach Aristoteles ist Melancholie die Kraft, die alle durchströmt, die in irgendeiner Form schöpferisch sind. Poeten, Philosophen, Musiker, Bildhauer. Und Aristoteles zählt Staatsmänner und Politiker dazu, was heute eher lustig scheint. Aber die eigentliche Frage lautet:Warum? Warum stehen all diese wichtigen Leute unter dem Einfluss der schwarzen Galle? Diese Frage wurde immer und immer wieder gestellt, Jahrhunderte lang und bis zum heutigen Tag."


Ich denke, dass zwar diese Auseinandersetzung sehr alt ist - aber, dass sie in unserer Welt, in der wir nach Antworten suchen, in der auch Ängste entstehen weil wir diese nicht finden - ich denke, dass eben jetzt das Thema hoch aktuell ist.


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