AW: Das Leben, Unordnung und Entropie
Vielen Dank für deine Empfehlung, ich werde ihr den gebührenden Wert zuweisen.
Als Beispiel kann ich die isobare isotherme Mischung idealer Gase anführen.
Zur Veranschaulichung:
Ich habe einen zweigeteilten Behälter. In einem Teil befindet sich Gas A im anderen Gas B bei gleichem Druck. Die Gase sind durch eine Membran getrennt. Dann entferne ich die Membran. Die Gase beginnen sich durch Diffusion zu vermischen. Dadurch, dass es ideale Gase sind, gibt es keine Mischungsenthalpie. Es wird weder wärme frei noch verbraucht. Und doch erhöht sich die Entropie und der Prozess ist folglich irreversibel.
"So niedrig" - dass sie früher niedriger war als heute ist eine Folge des 2. HS der Thermodynamik. Daraus ergibt sich logisch (nicht unbedingt zwingend) dass sie VIEL FRÜHER auch VIEL NIEDRIGER war. Kosmologisch betrachtet sind die verschiedenen thermodynamischen Größen aber mit Vorsicht zu genießen - sie gelten nur für Systeme und es läst sich nicht sagen, ob das beobachtbare Universum als Ganzes dem Begriff des thermodynamischen Systems überhaupt entspricht.
Nicht hält ewig - der 2. HS nagt an allem herum - mal langsamer, mal schneller. In der Regel gilt, je weiter ich vom thermodynamischen Gleichgewicht weg bin, desto mehr muss ich dafür tun, einen quasistabilen Zustand aufrecht zu erhalten. Je sauberer ich mein Zimmer haben will, umso mehr bzw umso öfter muss ich aufräumen. Jetzt sind Lebewesen an sich durch ihre hohe Ordnung sehr weit vom thermodynamischen Gleichgewicht entfernt. Zur Info, das thermodynamische Gleichgewicht erreicht ein menschlicher Körper innerhalb von Stunden im Krematorium oder je nach Lagerung in der Umwelt nach Jahren oder gar erst nach Jahrtausenden (siehe Ötzi). Um am Leben zu bleiben bedarf es ständiger Zufuhr hochwertiger (idR chemischer) Energie, und je "lebendiger", desto mehr davon. Umgewandelt wird diese in Wärme, also Entropiezuwachs. Manche "nicht sehr lebendige" Formen des Lebens wie Sporen kommen mit sehr wenig Energie aus, aber auch an ihnen nagt die Thermodynamik - daher hat auch ihr Leben irgendwann ein Ende.
schon beantwortet -->