So beim Durchlesen ist mir ein Gedanke wieder eingefallen, der mich früher, als ich noch hin- und hergerissen war zwischen meinem (widerwilligen) Glauben an einen christlichen Gott und dem Bedürfnis, mich spirituell irgendwo beheimatet zu fühlen, häufig bewegt hat. Ich dachte mir damals, daß "Hölle", "Nirvana" oder was auch immer nach dem Sterben auf einen zukommt, möglicherweise davon abhängig ist, was man zu Lebzeiten geglaubt hat. Damit meine ich: angenommen, das individuelle Bewußtsein eines Menschen lebt weiter - was spräche dann dagegen, daß er nach seinem Tod genau das vorfindet, woran er zu Lebzeiten geglaubt hat?
Ich stellte mir vor, daß ein Verbrecher, der ein Gewissen hat und heimlich furchtbare Ängste vor dem Fegefeuer hegt, nach seinem Sterben tatsächlich in einer Dantes Höllenkreisen ähnlichen Umgebung gefangen sein wird, wogegen ein anderer Verbrecher, der außer dem Gedanken, daß es ein Wesen geben könnte, das stärker ist als er, genau diesem nach seinem Ableben begegnen wird usw.
WENN das so wäre (ich glaube nicht daran), dann würde Alziis Einwand doch Sinn geben: es gäbe nicht nur EINE Wahrheit, sondern so viele Wahrheiten, wie es Vorstellungen vom Leben nach dem Tod gibt, oder nicht?
LG, wirrlicht
(die soeben erfahren hat, daß sie für eine Heilige arbeitet...
)