wort-schatz
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Gedämpft war der Ton, und man sprach nur ganz leise.
Selbst Garderobenmarken auf Ihre Weise
sie wechselten still nur von Hand zur Hand,
damit man zum Schluss alles wieder fand.
Auch der Saal füllte sich ohne Lärm, ohne Schreien,
von der ersten bis hin zu den hintersten Reihen.
Der Vorhang, rotsammet und schön wie Apoll
verhüllte die Bühne geheimnisvoll.
Ein ganz leises Klingeln ertöne durch Haus.
Das Licht wurde dunkel, doch es ging nicht ganz aus.
Ein zweites, ja auch gar ein drittes Mal
erklang dies Geräusch noch im festlichen Saal.
Dann löschten die letzten der Lampen ihr Licht.
Man atmete kaum und mit erstem Gesicht
starrte alles nach vorn, was sich dort wohl nun tat,
als der Vorhang sich hob, wie´s nun mal obligat,
beim Klavierkonzert ist. Doch dahinter war´s dunkel,
bis ein Strahler erstrahlt und in kristall´nem Gefunkel
erglitzert ein Flügel, wie kein schön´ren man fand,
auf dem ganz in Gold das Wort "Bechstein" nur stand.
Und dann wechselt das Licht hin zum hinteren Teil
und ein Mann erscheint und es braucht eine Weil´,
bis dass er nach vorn kommt und sich leicht verbeugt,
und sein Anblick den letzten nun auch überzeugt,
dass so schwarzbefrackt und mit schlohweißer Mähne
nur Genies erscheinen, so wie heut - notabene.
Als der Beifall nun anschwoll zum wahren Orkan,
war alles dem Meister nur zugetan.
Da hebt dieser berühmte Klaviervirtuose
nur ganz leicht seine Hand mit genieart´ger Pose.
Und die Stille erscheint wie ein sich schließendes Buch
und schwebt über allem als dämpfendes Tuch.
Und er geht, nein er schreitet zum Flügel jetzt hin
und der Atem er stockt, denn nun kommt der Beginn.
Doch das Tastenspiel kann nur dann gut gelingen,
lässt man alles was drin ist nach draußen auch klingen.
Denn bevor ein Chopin aus den Tasten erquillt,
hat der Meister die Absicht und ist auch gewillt,
den Flügel zu öffnen, dass das Publikum sieht,
wie´s drin ausschaut und was mit den Tönen geschieht.
Doch der Deckel rutscht ab und kracht auf´s Klavier
und das Publikum lacht jetzt ganz laut ungeniert.
Wie ein Sprecher dem Publikum später erklärt,
brach´s dem Künstler die Hand; er sei sonst unversehrt.