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Die Wissenschaft kann sich nur damit befassen, was die Gegebenheiten hergeben.

So ist es auch für die Erforschung des Weltalls nicht optimal, sämtliche Beobachtung des Selben lediglich von der Erde bzw Erdnähe aus machen zu können/müssen.

Eine ziemlich eingeschränkte Perspektive für ein Milliarden Lichtjahre großes Objekt, aber so sind nun mal die Gegebenheiten. Dennoch zweifelt wohl niemand daran, dass die Kosmologie eine Wissenschaft wäre.


Und bei Corona ist es ähnlich. Zwar wäre es schön, wenn man erstens alle Coronainfizierten und zweitens alle Todesursachen genau kennen würde. Aber, das ist einfach unmöglich konkret udn umfassend zu ermitteln. Also definiert man die Größen "Coronainfizierte" und "Coronatote" so, dass man sie tatsächlich zählen kann. Das ist auch so geschehen, und diese werden gezählt.

Brauchbar sind diese Größen, wenn sie ausreichend das abbilden, was man "eigentlich" wissen wollte. Und diese Aufgabe erfüllen diese Zahlen einigermaßen.

Also, diese Zahlen sind das Beste, was die Welt hergibt - und Wissenschafter sind es gewohnt, Inhalten in einem Raum zu erkennen und zu messen, obwohl sie höchstens einen flüchtigen Blick durch das Schlüsselloch erhaschen können, und manchmal gibt die Realität nicht einmal das her.

Die Kosmologie ist ein gutes Beispiel für so ein Szenario, die Erforschung des Erdinneren ebenso. Bohren kann man bestenfalls einige Kilometer, aber die Erde ist über 6000 km "tief". Und dennoch hat man eine plausible Vorstellung über den inneren Aufbau der Erde. Ähnlich ist es mit der Erdgeschichte. Paläontologen können Abermillionen Jahre in die Vergangenheit blicken, lediglich durch Beobachtung und Analyse von ein paar Gesteinsschichten oder Fossilien.


Also: Wissenschafter können durchaus etwas mit den Zahlen anfangen, und dadurch erfüllen sie ihren Sinn. Ob sie der Laie versteht oder nicht, ist nebensächlich. Schöner bzw besser wäre es, denn was dem Laien einleuchtet, macht ihm weniger Angst. Aber, die Verfügbarkeit und Brauchbarkeit der Zahlen sind deren Hauptaufgabe. Gleich oder besser brauchbare UND dem Laien besser einleuchtende Größen gibt es in diesem Fall einfach nicht.


Generell ist es in der Messtechnik so, dass man "eigentlich" etwas ganz Anderes misst, als man messen möchte. Was misst eine Uhr letztendlich ? Eine Analoguhr misst die Position bzw Richtung der Zeiger, eine Digitaluhr zählt Schwingungen eines schwingquartzes. Beide Messungen haben mit Zeit nicht unmittelbar etwas zu tun, sondern lediglich mittelbar. Ähnlich ist es mit Quecksilberthermometern. Was man "eigentlich" misst, ist nicht die Temperatur selbst, sondern der Füllstand eines Behälters, in dem sich Quecksilber befindet.


Das heißt, die messende Wissenschaft bewältigt weit dramatischere Diskrepanzen als jene beim Coronaszenario. Daher waren auch belair57 wiederholte Behauptungen, dass die Erfassung der Coronatoten und Infizierten bedeutungslos wären und uns das Gesundsheitsministerium verarschen wolle, in eklatantem Ausmaß absurd und haltlos.


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