Aus zahlreichen Gesprächen der letzten Wochen hab ich wieder einiges gelernt. Um dies zu vetiefen, suche ich weitere Anregungen.
Die Menschen meiden es, sich mit den Daten und dem dramaturgischen Ablauf der Seuche zu beschäftigen. Sie wollen die Daten nicht in Relationen setzen. Sie halten an ihrer Angst fest, sie genießen es teilweise sogar, wenn Angstszenarien nun "eintreten". Sie verteidigen den, von dem sie eigentlich wissen, dass er sie bereits mehrfach belogen hat. Es muss also ein gewisser Nutzen vorliegen, der hier zumindest subjektiv größer ist, als eine zu erwartende Erkenntnis und Angstfreiheit. Der Betroffene ist also bewußt oder unbewußt der Meinung, dass sein aktueller Zustand besser sei, als der, der durch das eigene Forschen dann erzeugt werden könnte. Und das ist das Problem, was du bemerkst, wenn du jemanden von seiner Angst befreien willst.
Es ist ein bekannter menschlicher Mechanismus, lieber mit der kleinen Katastrophe zurecht zu kommen, als einer eventuell größeren ausgesetzt zu sein, klar. Nun fragt man sich, was so schlimm daran sein kann, evtl. garkeine Angst mehr vor einer Ansteckung, Erkrankung und dem Coronatod haben zu müssen. Offenbar gibt es etwas, was noch schlimmer wäre. Und das ist der Knackpunkt. Was ist das. Wenn wir das nicht erkennen und berücksichtigen oder den Betroffenen in dem Moment mit Diagrammen oder Zahlen überrumpeln, ohne auf diese Motive rücksicht zu nehmen, zieht er sich eher noch weiter zurück.