Dann muss ich dich leider erstmal desillusionieren, was dein Verständnis von Anarchie und Demokratie betrifft. Demokratie ist eine Herrschaftsform, das steht schom in Namen.
Unter Anarchisten gilt Horst Stowasser ziemlich viel, hier seine Demokratie- Kritik, die im Übrigen sehr in der Nähe von Marx ist, der sagte, im Kommunismus gibtz es keine gegensätzlichen Klassen mehr- und deshalb wird da Herrschaft auch obsolet:
"Eigentlich ist schon das Wort Demokratie eine Zumutung. "Demokratie" heißt "Volksherrschaft". Herrscht irgendwo "das Volk"? Natürlich nicht, bestenfalls darf das Volk Menschen wählen, von denen es sich beherrschen läßt. Und selbst die bekommt es vorsortiert angeboten.
Eine wirkliche Demokratie wäre, wenn das ganze Volk über das ganze Volk herrschte, also jeder Mensch jedem anderen genausoviel zu sagen hätte, wie er sich von anderen zu sagen lassen hat. Das ist entweder Unsinn oder das Ende der Herrschaft von Menschen über Menschen. Denn wenn jeder jeden beherrscht, ist das genau dasselbe, wie wenn niemand herrscht. Da Menschen aber unterschiedliche Meinungen haben, kann solch eine Demokratie in einem Staat nicht funktionieren, es sei denn, eine Meinung setzte sich durch und unterdrückte viele andere. Genau das aber ist in unseren "Demokratien" der Fall. Der Unterschied zwischen Diktaturen und Demokratien besteht genau gesehen darin, daß in ersteren eine Minderheit die Mehrheit und in letzteren eine Mehrheit zahlreiche Minderheiten unterdrückt. Beides aber ist eine Herrschaft einiger über viele, also eine Oligarchie und keine Demokratie - auch, wenn sich die Herrschenden ihre Herrschaft von einer Mehrheit legitimieren lassen."
https://www.anarchismus.at/texte-anarchismus/anarchistische-parlamentarismuskritik/6071-horst-stowasser-kritik-an-der-demokratie