"Akzeptiert!" Maschine stopp.
Ein Kind mit Lernstörungen (d.h. spezifischen auffälligen Problemen bei guter/normaler Intelligenz) erhält eine Diagnose (z.B. LRS oder ADHS etc.), daraufhin einen Therapievorschlag und ob, ob nicht oder wie dies genutzt wird bzw. werden kann, hängt vom Kind selbst und dessen Umfeld ab. Befindet es sich in einem Elternhaus, das alternativen Lebensformen nahe steht, wird das Kind suggestiv dazu angehalten, lieber keine Medikation zu nutzen. In einem Elternhaus, das weniger prinzipielle Vorbehalte hegt, wird dies entsprechend anders aussehen und eine medikamentöse Einstellung zügig erfolgen. In beiden Fällen ist es nie das Kind allein, das entscheidet, sondern viele Faktoren tragen dazu bei, ob das Kind am Ende Medikamente/Therapien akzeptiert oder nicht.
Die "menschlich-individuelle Entwicklung", wie du schreibst, ist niemals freischwebend und unbeeinflusst. Wo das ausgeblendet wird, sind häufig implizite Machtverhältnisse bestimmend, mit entsprechenden negativen Folgen bzw. den paradoxen Konsequenzen, die hieraus erwachsen. In dieser Hinsicht ist Schule/Staat in liberalen Gesellschaften völlig transparent, die Machtverhältnisse und Anforderungen liegen prinzipiell offen und das, was unterschwellig (versteckt) mitschwingt, wird wissenschaftlich (z.B. auf Seiten der Pädagogik/EW als sogen. "heimlicher Lehrplan") reflektiert.
Und wer ist das, der da als Teil des "Bildungssystems" reflektiert? Nicht das System selbst, denn dieses ist keine Person und also geistlos; vielmehr sitzen dort Menschen, die der Möglichkeit nach durchaus die eigene Rolle und Stellung (selbst)kritisch hinterfragen und innerhalb der Wissenschaft problematisieren/diskutieren.
Du kennst mich doch überhaupt nicht.
Als Lehrer bin ich ganz Profi, der sich mit dem Lernprozess beschäftigt und keine philosophischen Reden hält. Das ist mein Privatvergnügen; willst du mir dieses Recht als Person verweigern? Wäre das die Botschaft, die du Kindern an meiner statt vermitteln würdest?
Die Schule ist heute dermaßen zurückhaltend mit dem Eingriff in das persönliche Denken der Klienten, dass selbst krass antisemitische Aussagen einzelner Schüler nicht ohne Weiteres auf- u. angegriffen werden dürfen von Lehrerseite. Da kannst du dir ziemlich schnell massive Probleme einhandeln.
Spiegelt sich darin womöglich eine diffus-liberale Haltung vom Kaliber eines Hüthers oder Prechts wider?
Gruß
Phil