Muenchinger
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Wieder einmal blockiert die deutsche Regierung die Kriegsambitionen des Pentagon und bricht nun auch aus der Sanktionsfront gegen den Iran aus. (Der US-Sender Fox-News vom 12.9.07 sieht damit unter Berufung auf US-Regierungskreise Amerikas "Druckpolitik" gescheitert.) Das geheime amerikanische Field-Manual 30-31 B fordert, „blinde“ Regierungen innerhalb des NATO-Bündnisses durch Anschläge unter falscher Flagge das Augenlicht zurückzugeben. Wird Bush durch eine Provokationseinheit vom Stil der P2OG einen neuen 11. 9. nach Deutschland tragen lassen?
1. Zum Hintergrund des Field Manual 30-31 B
Die Field Manuals (Feldhandbücher) sind Broschüren, welche für die Offiziere und die Büros der Heeresgeheimdienste bestimmt sind. Die Nummern weisen auf das Interessengebiet der Dokumente hin. Die Nummer 30 ist für die militärischen Geheimdienste bestimmt, die Nummer 31 behandelt 'Sonderoperationen'.
Beim Field Manual FM 30-31B handelt es sich um ein Dokument des Pentagon. Es wurde 1970 während des Vietnam-Krieges geschrieben und von Generalstabschef W.C. Westmoreland abgezeichnet. Inhalt: Strategien zum Umgang mit “formal westlichen” Basen-Staaten, die im Kampf gegen den kommunistischen “Feind” zu weich sind. Wir lesen:
„Es kann Zeiten geben, in denen die Regierungen von Basen-Staaten Passivität oder Unentschlossenheit gegenüber der kommunistischen Subversion an den Tag legen und nach Erkenntnisstand der US-amerikanischen Geheimdienste nicht mit der angemessenen Entschlossenheit agieren. Diese Situationen treten meist dann auf, wenn die Revolutionäre zeitweilig auf den Einsatz von Gewalt verzichten, weil sie sich einen Vorteil davon versprechen, die Führer des Gastlands in falscher Sicherheit zu wiegen. Der amerikanische Armeegeheimdienst muß in solchen Fällen über Mittel verfügen, spezielle Operationen durchzuführen, welche die Regierungen und die öffentliche Meinung der Gastländer von dem Bestehen einer aufrührerischen Gefahr überzeugen. Zu diesem Zweck sollte der US-Militärgeheimdienst alles daran setzen, Agenten mit Spezialaufträgen in die aufständische Bewegung einzuschleusen, welche die Aufgabe haben, spezielle Aktionsgruppen innerhalb der radikaleren Elemente der Bewegung zu bilden. Entsteht eine der oben genannten Situationen, sollten diese durch den US-Geheimdienst kontrollierten Gruppen eingesetzt werden, um je nach Lage des Falls entweder gewaltfrei oder auch gewaltsam einzugreifen. In Fällen, bei denen die Infiltrierung durch solche Agenten in die aufständische Führung nicht effizient umgesetzt werden konnte, kann es zur Erreichung des oben genannten Ziels hilfreich sein, sich ultra-linker Organisation zu bedienen.“
Es liegt auf der Hand, daß diese Anweisungen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Sie durften nur innerhalb der Provokationseinheiten zirkulieren. So heißt es:
“Diese speziellen Operationen müssen streng geheim bleiben. Nur jene Personen, die gegen die revolutionäre Erhebung eingesetzt sind, dürfen von dem Hineinwirken der US-Armee in die Inneren Angelegenheiten eines verbündeten Landes erfahren. Die Tatsache, daß die Involviertheit von amerikanischen Militärkräften tiefer geht, darf unter gar keinen Umständen bekannt werden.“
Erwartungsgemäß stellten deshalb amerikanische Behörden die Existenz des Field Manual 30-31 B sofort in Abrede, als eine Kopie von unbekannter Seite an die Presse lanciert wurde. Trotzdem ist an seiner Echtheit kaum zu zweifeln. Nachdem Ende der 70er Jahre ruchbar wurde, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien in Europa eine Untergrundarmee namens Gladio unterhielten, welche die Direktiven des Feldhandbuchs durch den amtlichen Betrieb von nominell linkem Terrorismus umsetzten, brachte die BBC eine Dokumentation, für die Allan Francovich verantwortlich zeichnete. Als dieser dem Stellvertretenden CIA Direktor der 60er Jahre Ray Cline eine Kopie des Dokuments vorlegte erhielt er zur Antwort: „Dies ist ein authentisches Dokument.“ Licio Gelli, Kopf der freimaurerischen Gladio-Parallelstruktur „Propaganda 2“ entgegnete Francovich offen: „Das Papier habe ich bereits schon mal von der CIA ausgehändigt bekommen.“
Während sich die im FM 30-31 B festgehaltene Handlungsstrategie kaum geändert haben dürfte, ist die Zielgruppe heute eine andere: Die vorgeblich nicht wahrgenommene Gefahr Kommunismus ist durch die nicht wahrgenommene Gefahr Islamismus verdrängt worden. Während die USA damals die mangelnde Bündnissolidarität im Vietnamkrieg beklagte, tut sie dies heute in ihrem Feldzug gegen muslimische Nationen.
2. Zum Hintergrund der P2OG
Nach der vertraulichen Studie "Special Operations and Joint Forces in Countering Terrorism" welche das Defense Science Board am 16. August 2002 für Verteidigungsminister Donald Rumsfeld abschloß, sollte eine neue Geheimdienstkörperschaft aus der Taufe gehoben werden.
Unter dem Orwell´schen Namen "Initiativ-Präventive Operations-Gruppe“ (Proactive Preemptive Operations Group/ P2-OG) ist ihre Arbeit als Nahtstelle gedacht zwischen CIA und militärischen Kommandounternehmen, Schwarzer Propaganda, Spionage, Abwehr und Täuschung.
“P2OG” heißt es unter anderem in dem Tätigkeitsprofil,
“könnte verdeckte Operationen in Gang setzen“, die darauf abzielen, „Anschläge von terroristischen Organisationen (bzw. Zellen) zu provozieren“, welche ihrerseits „Gegenschläge“ der Vereinigten Staaten auf Länder ermöglichten, die „den Terroristen Unterschlupf gewähren“. „Deren Souveränität ist dann in Frage gestellt“,
so nennt es das Rumsfeld-Papier euphemisch.
Im Klartext: Es ist beabsichtigt, Terroristen inner- und außerhalb der USA zur Ausübung von Anschlägen zu verleiten. Diese sollen Washington staatsrechtliche Motive liefern, militärisch gegen sogenannte Schurkenstaaten loszuschlagen.
P2-OG ist, wie der Name schon andeutet, als Neuauflage der Gladio-Sondertruppe und der ihr zuarbeitenden Freimaurerloge P2 konzipiert. Ihr Handlungsschema basiert unter anderem auf den Richtlinien des geheimen Field Manual 30-31 B.
Das o.g. Dokument wurde durch einen zehnköpfigen Ausschuß aus Militärexperten erstellt, darunter der Ex-Direktor des finanzintensivsten US-Geheimdienstes National Security Agency Admiral William O. Studeman. Auszüge der auf den 16. August 2002 datierten Studie gelangten durch eine undichte Stelle in den Besitz der “Federation of American Scientists“, die sie auf ihre Internet-Homepage stellte. Anschließend wurde die ganze Affäre von dem Militäranalytiker William Arkin in der Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002 (Artikel The Secret War) behandelt.
Franz Münchinger
1. Zum Hintergrund des Field Manual 30-31 B
Die Field Manuals (Feldhandbücher) sind Broschüren, welche für die Offiziere und die Büros der Heeresgeheimdienste bestimmt sind. Die Nummern weisen auf das Interessengebiet der Dokumente hin. Die Nummer 30 ist für die militärischen Geheimdienste bestimmt, die Nummer 31 behandelt 'Sonderoperationen'.
Beim Field Manual FM 30-31B handelt es sich um ein Dokument des Pentagon. Es wurde 1970 während des Vietnam-Krieges geschrieben und von Generalstabschef W.C. Westmoreland abgezeichnet. Inhalt: Strategien zum Umgang mit “formal westlichen” Basen-Staaten, die im Kampf gegen den kommunistischen “Feind” zu weich sind. Wir lesen:
„Es kann Zeiten geben, in denen die Regierungen von Basen-Staaten Passivität oder Unentschlossenheit gegenüber der kommunistischen Subversion an den Tag legen und nach Erkenntnisstand der US-amerikanischen Geheimdienste nicht mit der angemessenen Entschlossenheit agieren. Diese Situationen treten meist dann auf, wenn die Revolutionäre zeitweilig auf den Einsatz von Gewalt verzichten, weil sie sich einen Vorteil davon versprechen, die Führer des Gastlands in falscher Sicherheit zu wiegen. Der amerikanische Armeegeheimdienst muß in solchen Fällen über Mittel verfügen, spezielle Operationen durchzuführen, welche die Regierungen und die öffentliche Meinung der Gastländer von dem Bestehen einer aufrührerischen Gefahr überzeugen. Zu diesem Zweck sollte der US-Militärgeheimdienst alles daran setzen, Agenten mit Spezialaufträgen in die aufständische Bewegung einzuschleusen, welche die Aufgabe haben, spezielle Aktionsgruppen innerhalb der radikaleren Elemente der Bewegung zu bilden. Entsteht eine der oben genannten Situationen, sollten diese durch den US-Geheimdienst kontrollierten Gruppen eingesetzt werden, um je nach Lage des Falls entweder gewaltfrei oder auch gewaltsam einzugreifen. In Fällen, bei denen die Infiltrierung durch solche Agenten in die aufständische Führung nicht effizient umgesetzt werden konnte, kann es zur Erreichung des oben genannten Ziels hilfreich sein, sich ultra-linker Organisation zu bedienen.“
Es liegt auf der Hand, daß diese Anweisungen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Sie durften nur innerhalb der Provokationseinheiten zirkulieren. So heißt es:
“Diese speziellen Operationen müssen streng geheim bleiben. Nur jene Personen, die gegen die revolutionäre Erhebung eingesetzt sind, dürfen von dem Hineinwirken der US-Armee in die Inneren Angelegenheiten eines verbündeten Landes erfahren. Die Tatsache, daß die Involviertheit von amerikanischen Militärkräften tiefer geht, darf unter gar keinen Umständen bekannt werden.“
Erwartungsgemäß stellten deshalb amerikanische Behörden die Existenz des Field Manual 30-31 B sofort in Abrede, als eine Kopie von unbekannter Seite an die Presse lanciert wurde. Trotzdem ist an seiner Echtheit kaum zu zweifeln. Nachdem Ende der 70er Jahre ruchbar wurde, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien in Europa eine Untergrundarmee namens Gladio unterhielten, welche die Direktiven des Feldhandbuchs durch den amtlichen Betrieb von nominell linkem Terrorismus umsetzten, brachte die BBC eine Dokumentation, für die Allan Francovich verantwortlich zeichnete. Als dieser dem Stellvertretenden CIA Direktor der 60er Jahre Ray Cline eine Kopie des Dokuments vorlegte erhielt er zur Antwort: „Dies ist ein authentisches Dokument.“ Licio Gelli, Kopf der freimaurerischen Gladio-Parallelstruktur „Propaganda 2“ entgegnete Francovich offen: „Das Papier habe ich bereits schon mal von der CIA ausgehändigt bekommen.“
Während sich die im FM 30-31 B festgehaltene Handlungsstrategie kaum geändert haben dürfte, ist die Zielgruppe heute eine andere: Die vorgeblich nicht wahrgenommene Gefahr Kommunismus ist durch die nicht wahrgenommene Gefahr Islamismus verdrängt worden. Während die USA damals die mangelnde Bündnissolidarität im Vietnamkrieg beklagte, tut sie dies heute in ihrem Feldzug gegen muslimische Nationen.
2. Zum Hintergrund der P2OG
Nach der vertraulichen Studie "Special Operations and Joint Forces in Countering Terrorism" welche das Defense Science Board am 16. August 2002 für Verteidigungsminister Donald Rumsfeld abschloß, sollte eine neue Geheimdienstkörperschaft aus der Taufe gehoben werden.
Unter dem Orwell´schen Namen "Initiativ-Präventive Operations-Gruppe“ (Proactive Preemptive Operations Group/ P2-OG) ist ihre Arbeit als Nahtstelle gedacht zwischen CIA und militärischen Kommandounternehmen, Schwarzer Propaganda, Spionage, Abwehr und Täuschung.
“P2OG” heißt es unter anderem in dem Tätigkeitsprofil,
“könnte verdeckte Operationen in Gang setzen“, die darauf abzielen, „Anschläge von terroristischen Organisationen (bzw. Zellen) zu provozieren“, welche ihrerseits „Gegenschläge“ der Vereinigten Staaten auf Länder ermöglichten, die „den Terroristen Unterschlupf gewähren“. „Deren Souveränität ist dann in Frage gestellt“,
so nennt es das Rumsfeld-Papier euphemisch.
Im Klartext: Es ist beabsichtigt, Terroristen inner- und außerhalb der USA zur Ausübung von Anschlägen zu verleiten. Diese sollen Washington staatsrechtliche Motive liefern, militärisch gegen sogenannte Schurkenstaaten loszuschlagen.
P2-OG ist, wie der Name schon andeutet, als Neuauflage der Gladio-Sondertruppe und der ihr zuarbeitenden Freimaurerloge P2 konzipiert. Ihr Handlungsschema basiert unter anderem auf den Richtlinien des geheimen Field Manual 30-31 B.
Das o.g. Dokument wurde durch einen zehnköpfigen Ausschuß aus Militärexperten erstellt, darunter der Ex-Direktor des finanzintensivsten US-Geheimdienstes National Security Agency Admiral William O. Studeman. Auszüge der auf den 16. August 2002 datierten Studie gelangten durch eine undichte Stelle in den Besitz der “Federation of American Scientists“, die sie auf ihre Internet-Homepage stellte. Anschließend wurde die ganze Affäre von dem Militäranalytiker William Arkin in der Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002 (Artikel The Secret War) behandelt.
Franz Münchinger