AW: Benoît B. Mandelbrot - und die Fraktalgeometrie
Danke Euch für das Interesse an dieses nicht gerade einfache Thema.
Etwas sehr persönliches: es reizt mich auch Themen mal vorzuschlagen, bei denen ich selber noch nachschlagen muss, anhand der Antworten die ich hier lese erst sehe, dass das Thema mehr Tiefe besitzt als ich vorerst angenommen hatte - etc...
Du siehst liebe Ela, ich schmeiße mich in so ein unbekanntes Wasser hinein, manchmal kann ich nicht weiter schwimmen - aber das soll uns nicht schmerzen.
Unsere Wahrnehmung ist tatsächlich sehr beschränkt - sowohl von der Ratio her - aber noch mehr in Bezug auf unsere Sinne.
Was mich bei Mandelbrot fasziniert, ist dass er Mittel findet diese beschränkte Wahrnehmung oder das eingeschränkte Verstehen von Phänomene, zu überwinden.
Ich beziehe mich nun nicht auf Mandelbrot - aber möchte als Beispiel für unsere subjektive und unvollständige Wahrnehmung unser Sehvermögen nehmen: wir meinen vom Visuellen her die Sachen zu erfassen.
Doch auch das stimmt nicht ganz. Wenn wir zwei Bilder nebeneinander setzen: eines welches ein Objekt oder ein Lebewesen mit der Digitalkamera erfasst hat (dies entspricht in etwa unserem Sehvermögen), - und dann das gleiche mit dem Elektronenmikroskop festgehalten (in diesem Fall mit dem Scanning-EM), werden wir erstmal feststellen wie wenig wir rein visuell (ohne Unterstützung der Apparate), erfassen.
Ich ergänze diesen Beitrag nicht durch solche Bilder, werde irgendwann in einem speziellen Thread vielleicht etwas zum Thema sagen.
Wo bleibt Hartmut? Nun, ich hoffe, dass er sich irgendwann hier meldet.
Zu Benoît Mandelbrots Buch "Die fraktale Geometrie der Natur" - habe ich soeben eine Kurzfassung gefunden - und setze sie hier ein:
Die fraktale Geometrie der Natur
Die Fraktale Geometrie der Natur ist ein Buch über moderne Mathematik, das dennoch kein Mathematikbuch ist. Mit seinen vielen Abbildungen gleicht es eher einem Bildband. Von Computerprogrammen erzeugt, scheinen sie künstlerische Computergrafiken zu sein, sind jedoch Kurven rekursiv definierter mathematischer Funktionen mit der Eigenschaft der Selbstähnlichkeit. Zwei Dinge verblüffen: Die Dimensionszahl solcher Kurven ist nicht ganzzahlig und Mandelbrot kann die Bedeutung solcher Funktionen für nahezu jedes Gebiet darlegen. Mandelbrot demonstriert in Bild und Text anschaulich die Beschreibung selbstähnlicher Gebilde aus der Natur mit Modellen der Fraktalen Geometrie: Inseln und Küstenlinien, Bäume und Blütenformen, Galaxienhaufen, Oberflächenreliefs und Texturen von Werkstoffen - alles Gebilde oder Mengen mit komplizierten Strukturen. Das Modell selbst ist jedoch stets einfach, nur durch wenige Parameter bestimmt.
Die fraktale Geometrie der Natur
Benoit B. Mandelbrot
Birkhäuser
Erschienen: 1999
ISBN: 376431771X
Preis: 40,00 €
Gruß von Miriam