AW: Behemoth und Leviathan
Wie wenn das dann automatisch wahr wäre, nur weil es kritisch erforscht wurde.
Beispiel Buch Daniel (aus wikipedia):
In der historisch-kritischen Bibelforschung werden diese Angaben meist nicht als historisch, sondern als legendarisch beurteilt. Sie sollten Daniels später berichtete Visionen als vorausgegangene Prophezeiungen darstellen (vaticinia ex eventu). Im Buch beschriebene Details beziehen sich auf Vorgänge aus der Makkabäerzeit, als die Fremdherrschaft der Seleukiden das jüdische Volk bedrohte. Deshalb wird angenommen, dass das Buch in dieser Zeit entstand und bald nach den siegreichen ersten Aufständen gegen Antiochos IV. fertig gestellt und - eventuell mehrfach - überarbeitet wurde. Für diese Spätdatierung spricht auch, dass das Buch im Judentum lange umstritten blieb und nicht zu den „Propheten" (Neviim), sondern zu den späteren und theologisch weniger bedeutenden „Schriften" (Ketubim) gezählt wurde.
Andererseits fassten sowohl die Qumran-Gemeinde als auch das Urchristentum Daniel als echten exilischen Propheten auf. Für die Frühdatierung in die Zeit der Meder und Perser spricht, dass das Buch im Vergleich mit Keilschriftfunden aus Babylon ein recht genaues Detailwissen von babylonischen Bräuchen zeigt:
So misst Dan 1,1 die Regierungsdauer des letzten judäischen Königs Zedekia nach babylonischer Zählweise ohne das Jahr seiner Thronbesteigung (anders Jeremia 25,1, wo es nach jüdischer Zählweise mitgezählt wurde).
Dan 5,1 nennt zudem Belsazar als König Babylons: Dieser ist sonst nur aus babylonischen Aufzeichnungen und dem Buch Baruch 1,1 bekannt, dessen Entstehungszeit ebenfalls umstritten ist.
In Dan 5,29 ernennt Belsazar Daniel zum dritthöchsten Amtsinhaber in Babylon: Das könnte andeuten, dass dem Autor bekannt war, dass dieser König seine Macht als „König von Babylon" mit Nabonid, dem „König der Länder" (d.h. der umgebenden und eroberten Gebiete) teilte. Diese Aufteilung wurde eventuell nach der Eroberung Babylons durch die Meder beibehalten: Denn im ersten Jahr der Amtszeit von Kyros II. fehlt in erhaltener Korrespondenz für ihn der Titel „König von Babylon" neben dem Titel „König der Länder". Erst ab dem zweiten Regierungsjahr trug er beide Titel. Für das erste Jahr geben Keilschrifttexte Gubaru als Regenten der Stadt Babylon an, jedoch ohne den zugehörigen Titel. Dessen Identität mit König Darius, den Dan 5,30f als Nachfolger Belsazars angibt, ist somit unbewiesen. Doch stimmt das Buch mit dem Keilschriftbefund darin überein, dass Kyros nicht der direkte Nachfolger des letztes Königs der Stadt Babylon war.
Das Buch Daniel verwendet neunzehn Lehnwörter aus dem Altpersischen, die eher in die Epoche der Meder und Perser als die der Griechen verweisen. Diese Begriffe stammen teilweise aus dem Akkadischen und waren um 300 v. Chr. schon ungebräuchlich.
Die in den Visionen Daniels verwendete Bildsymbolik für die Weltreiche entspricht typischer babylonischer Architektur: Mischwesen wie ein „geflügelter Löwe" gehörten dort zum Straßenbild.
Form und Anrede der im Buch enthaltenen Proklamationen entsprechen den in Babylon üblichen Formalia.
Das im Buch Daniel verwendete Aramäisch unterscheidet sich in Morphologie, Rechtschreibung, Wortbedeutung und Syntax sehr deutlich von den in Qumran gefundenen apokryphen Genesisfragmenten (50-150 v.Chr.) aus der Makkabäerzeit.
Mehrere Kopien des Danielbuchs wurden in den Höhlen von Qumran gefunden - inklusive des Sprachenübergangs vom Aramäische ins Hebräische. Angesichts der Dauer zur Vervielfältigung einer Schriftrolle erscheint es kaum wahrscheinlich, dass das Buch schon 30-50 Jahre nach seiner vermutlichen Entstehungszeit diese Bedeutung erlangte.