• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

AW: Bedingungsloses Grundeinkommen




Nein, ich nehme die Umstände nicht als unabänderlich wahr, aber als unkontrollierbar. Auch wenn es den Anschein hat, der Mensch könnte alles kontrollieren - er kann es nur im Kleinen. Das Große übersteigt seine Macht derart, dass er zwar beeinflussen, aber nicht mehr kontrollieren kann.

Ich bin nicht 'per Definition' zu frieden, ich habe meine Frieden geschlossen. Das ist etwas Anderes. Man nennt es auch Akzeptanz, was mit Befürwortung nicht ident ist.

Deinem Vertrauensprinzip folge ich auch - und halte es auch aufgrund dessen für wichtig, menschliches Verhalten generell zu kenne und zu verstehen. Auf etwas vertrauen heißt ja, dessen Verhalten gut einschätzen zu können. Das erlaubt keine direkte Aussage über bestimmte Personen, da man aber nicht alle Menschen kennen kann, steht keine bessere Alternative zur Verfügung. Was ich allerdings über den Menschen gelernt habe ist, dass solche 'Bösewichte' wie in Filmen und Romane eben Phantasiefiguren sind. Die Bösen sind zumeist Menschen wie du und ich mit dem Unterschied, dass die Umstände diverse Taten ermöglicht bzw hervorgerufen hatten. Klar erkennen das viele lieber nicht und differenzieren in "die Bösen" und "wir Guten" - dann muss man sich nicht mit seinen eigenen Fehlern auseinandersetzen und kann sich nicht mehr so selbstgerecht betrachten.

Systemweit weiß das die Gesellschaft, darum gibt es Kontrollmechanismen zu allen Machtpositionen. Dass diese nicht fehlerfrei sind und auch nicht sein können, ist ebenso gewiss.


 



Ein Fehler, der gerne (und anscheinend auch von dir) begangen wird ist der zu meinen, dass etwas einen 'gottgegebenen' Richtpreis hätte. Aber Irrtum - in Geld ist etwas immer gerade so viel wert wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen. Wenn der Otto-Konzern sein Produkt zu einem Preis an den Mann kriegt, dann ist das eben so. Der Kauf des überteuerten Produktes rechtfertigt ja a posteriori diesen Preis ! Ist der Preis nicht gerechtfertigt, steht es jedem frei, das Selbe für einen etwas niedrigeren (aber eventuell noch immer überzogenen) Preis anzubieten, verdrängt damit Otto und fährt selber damit noch immer einen Batzen Gewinn ein. Dann kann der nächste kommen, wieder preislich etwas darunter und und und. Am Ende landen wir beim 'gerechtfertigten' Preis. Billiger gehts dann nicht, weil die Herstellung, Vertrieb etc zu teuer ist. Dazu braucht es aber keine Elite oder einen Einzelnen, das regelt sich der Markt selbst.




Du verhältst dich okönomisch, indem du mit möglichst wenig Anstrengung möglichst viel erhalten willst. Das ist ökonomisch sinnvoll und liegt in der Natur des Menschen aber auch von leglichen Lebewesen. Die Katze jagt den nahen Vogel auch eher als jenen auf den Bäumen. Da jeder diese Veranlagung hat und sich die Anstrengung des Einzelnen durch Zusammenschluss verringert bzw der Gewinn sich dadurch vergrößert, gibt es ein interaktives System, das in Summe Vorteile (und das nicht zu knapp) bringt. Der systematische Vorteil des Einzelnen entsteht nicht durch Altruismus der Anderen, sondern durch die systemimmanente Eigenschaft, dass der Vorteil des Einen überwiegend Vorteile für den Anderen mit sich bringt. Somit ist der Zusammenschluss eine win-win-Situation.


Ein Händler gibt ja auch nicht aus Großzügigkeit einen Rabatt, sondern er gibt sich lieber mit etwas weniger Gewinn zufrieden als das Risiko auf sich zu nehmen, er bliebe auf seinem Produkt sitzen. Außerdem ist er dazu angehalten, einen 'fairen' Preis zu verlangen - auch wenn er im Moment mehr verlangen könnte - um damit eine gute Basis für das nächste Geschäft zu einem späteren Zeitpunkt zu schaffen. Das Regelventil hier ist, dass sich 'schlechtes' Verhalten in der Regel von selbst früher oder später rächt.


Wenn du dich völlig raushalten wolltest, müsstest du tatsächlich aussteigen. Das hieße in letzter Konsequenz deinen eigene Planeten suchen, denn die Erde ist überzogen mit sozialen Systemen, in denen es realtive Gewinner und relative Verlierer gibt. Nur kommst du von der Erde nicht weg, also ist der Plan auch gestorben.

Es ist so wie ein Mensch, der nicht akzeptiert, dass Lebewesen für sein Überleben sterben müssen. Die einzige scheinbare Lösung wäre die Selbstvernichtung. Aber auch dann reißt man Milliarden Lebewesen (Haut-, Mund und Darmflora) mit in den Tod. Also schließt man auch besser Frieden damit, dass es zwar eine durch die Phantasie formulierbare, aber keine gangbare Alternative gibt.


Zurück
Oben